April 2006 www.initiative.cc
Wir können die Natur nicht verbessern !
Im Norden der USA wurde auf einer Insel ein Experiment gemacht. Es gab Rehe, Hirsche und Elche, aber auch Bären, Wölfe und Kojoten. Ein Jäger hatte diese Idee: "Wir erschießen die Bären und die anderen Raubtiere, damit sich die Rehe, Hirsche und Elche rascher vermehren können." Der Vorschlag wurde umgesetzt.
Eingriffe
des Menschen
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Das Ergebnis
bei den Rehen: Vor dem menschlichen Eingriff hatte es 1.000 Stück gegeben.
Danach lebten die Rehe viel länger und bald war die Population von
den ursprünglich 1.000 auf 30.000 hochgeschnellt. Da haben sich die
Jäger gefreut.
Aber
die Böden und die gesamte Vegetation wurden so stark überweidet,
dass es zu horrenden Erosionen kam, also zur Zerstörung der Bodenfruchtbarkeit.
Die Folge war ein großes Rehsterben. Seitdem leben auf der Insel noch
etwa 100 Rehe, etwa ein Zehntel von früher. Die Population aller Arten
schwankte zuvor nur um etwa 10 %. Jetzt aber war die Balance in der Natur
zerstört und die Tragfähigkeit des Bodens ebenfalls. Nicht die
Natur selbst, der Mensch hatte das Gleichgewicht der Natur zerstört.
Was auf dieser US-amerikanischen Insel mit den Rehen geschah, könnte
auch bald mit uns Menschen weltweit passieren. Vielleicht "lösen"
wir das Problem des Bevölkerungswachstums (falls es dies überhaupt
gibt) auf eine ganz andere Art, als wir es uns heute vorstellen können.
Es ist einfach unmöglich, dass wir die Erde grenzenlos unbestraft ausbeuten
können. Die Erde braucht uns nicht, wir aber brauchen sie. Und sie
wird reagieren. Zum Beispiel - wie zurzeit - durch immer mehr und immer
stärkere Hurrikans. Den brutalsten Eingriff in Naturkreisläufe
erlauben wir uns seit Jahrzehnten durch unsere katastrophale Energiepolitik.
Wir verbrennen in wenigen Jahrzehnten, was die Natur in circa 2 Milliarden
Jahren an Kohle, Gas und Erdöl angesammelt hat.
Oder: Um Atomstrom zu produzieren, nehmen wir in einer einzigen Generation
Atommüll in Kauf, der noch mehrere hunderttausend Jahre nach uns durch
giftige Strahlungen künftige Generationen belasten und ihnen riesige
Kosten aufladen wird. Motto: nach uns die Sintflut! Und jetzt kommen zusätzlich
noch die Auswirkungen der Gen-Techniker hinzu.
Aber gegenüber der Primitiv-Euphorie der Gentechnik - zum Beispiel
durch Gentechnik könnten wir den Welthunger besiegen - gilt das Naturgesetz:
Wir können die Natur niemals verbessern - umgekehrt gilt: Wir können
ewig von ihr lernen und dadurch eine bessere Welt organisieren helfen.
Genetiker spielen Schöpfung und Schöpfer, sie wollen die Natur
verbessern. Sie wollen größer sein als Gott, der nach ihrer Meinung
einiges falsch gemacht hat.
Hinter der Gentechnik steht - wieder einmal - menschlicher, überwiegend
männlicher Größenwahn und die Gier nach Geld. Die möglichen
Folgekosten werden dabei einfach ausgeklammert, ähnlich wie schon bei
der Atomenergie.
Was
wollen wir ?
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Natürlich
können wir heute den Mais und den Reis, Hauptnahrungsmittel der Menschheit,
gentechnisch verändern. Ein herbizid-resistenter Mais ist freilich
nur scheinbar ein Vorteil. Denn es gibt eine Insektenart, nämlich der
Maiszünsler, der dabei ausstirbt. Wenn aber das geschieht, werden andere
Schmetterlingsarten aussterben und danach werden bestimmte Vogelarten aussterben.
Und danach? Wo ist das Ende des Artensterbens?
Leben ist nur in Vernetzung möglich und deshalb sterben viele Arten,
wenn eine Art stirbt. Die Geschwindigkeit des Artensterbens ist heute etwa
tausend mal schneller als vor 200 Jahren.
Der
Betriebsvorteil der Agrarindustrie durch Gen-Manipulation steht in keinem
Verhältnis zu den heute schon bekannten und erst recht zu den noch
unbekannten Folgen menschlicher Eingriffe in die Keimbahnen des Lebens.
Hasen sterben, Rehe werden blind
Absehbar ist, dass Gentechnik schon mittelfristig Bio-Landwirtschaft unmöglich
macht. Wenn nämlich neben dem Genmais-Feld ein Biobauer Bio-Mais anbaut,
wird sehr wahrscheinlich der Wind dafür sorgen, dass sich der genveränderte
Mais auch auf dem Acker des Biobauern ausbreitet. Danach kann der Biobauer
dicht machen, denn seine Ernte darf nicht genverändert sein. Wollen
wir das?
Schon vor 20 Jahren haben wir im Fernseh-Magazin "Report" aufgezeigt,
dass der damals hoch gepriesene genveränderte Doppel-Null-Raps dazu
führt, dass Hasen sich davon angezogen fühlen und ihn besonders
gern fressen. Viele Hasen sind gestorben und viele Rehe wurden blind, weil
der genmanipulierten Pflanze bestimmte Bitterstoffe fehlen.
Heutige Gentechnik ist so, als würden wir im Nebel mit 220 km/h
über die Autobahn rasen. Wer so fährt, riskiert nicht nur sein
eigenes Leben, sondern auch das seiner Zeitgenossen. Wir glauben, da seien
keine Hindernisse, nur weil wir sie im Nebel gar nicht sehen können.
Unsere Erde ist keine Maschine, sondern ein Organismus - ein lebendiges
System, ein Ökosystem so wie Sie oder ich. Und jedes lebendige System
ist etwas Göttliches. Für Indianer ist alles Leben heilig und
göttlich, jedes Tier, jede Pflanze und auch der Mensch.
Wenn ein Indianer einen Baum fällt, weil er ihn braucht, um ein Boot
daraus zu bauen, dann bittet er zuvor den Baum bei Tanz und Gesang um Verzeihung.
In Nordjapan bitten auch heute noch Fischer, bevor sie frühmorgens
aufs Meer zum Fischen fahren, die Fische um Vergebung. Ehrfurcht vor dem
Leben. Das ist wohl auch der tiefere Sinn des Tischgebets vor oder nach
dem Essen.
Die Weisheit der Natur ist genial. Diese Firma funktioniert seit einigen
Milliarden Jahren und hat noch nie Bankrott gemacht - von Menschen geleitete
Firmen machen jedoch ständig pleite. Eine deutsche Firma existiert
zur Zeit im Schnitt etwa 20 Jahre. Der Firma Natur können wir vertrauen,
wenn wir uns ihr gegenüber anständig benehmen. Im Gegensatz zu
allen anderen uns heute bekannten Planeten lebt unser Heimatplanet Erde.
Alle übrigen Planeten sind tot wie ein Stein.
Welche
Ethik kann uns retten ?
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Nur
eine Ethik, welche die gesamte Natur und alles Leben und nicht nur den Menschen
im Blick hat.
Auch wir leben von der Natur. Pflanzen und Tiere sind unsere älteren
Geschwister. Wir Menschen brauchen die Weltmeere und ihre Korallenbänke,
das Polareis und Naturschutzgebiete ebenso wie die tropischen Regenwälder.
Wir brauchen die Natur, um uns selbst zu verstehen und zu lieben. Erst danach
können wir wirklich mitarbeiten an der Bewahrung der Schöpfung.
Am 21. Oktober titelte die "tz" : "Regenwaldzerstörung
noch schlimmer als geglaubt" und fragte zu Recht: "Was tun wir
unserer Erde an?" Die Antwort: In den letzten 50 Jahren haben wir die
Hälfte der Regenwälder bereits abgeholzt.
Der Regenwald aber ist die Lunge der Erde. Wir leben bereits mit nur
noch einem Lungenflügel. Wenn das noch mal 50 Jahre so weiter geht,
ist auch der zweite Lungenflügel dieses Planeten vernichtet. Aber
genau in diese Richtung läuft es zur Zeit: Jährlich holzen wir
16 Millionen Hektar Regenwald ab. Das ist die Größe einer halben
Bundesrepublik. Nicht die Natur, der Mensch zerstört die grüne
Lunge seines Heimatplaneten und damit sich selbst. Erst stirbt der Regenwald,
dann die Tiere und dann...
Leicht gekürzter Artikel von Franz Alt - http://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=17&article:oid=a4709&flash=true
Zugesandt von Walter Koren / Camelot - Verein zur Förderung von Respekt
und Achtung gegenüber der Schöpfung / A-4863 Glanz
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