Oktober 2004 www.initiative.cc
Wer
billig kauft, kauft sehr teuer !
Bewusstheit und Eigenverantwortung als Konsument .
Ist unser Planet ein Paradies oder eine Müllkippe?
Wer hat die Welt so gemacht, wie sie heute ist? Die oder Sie? Sind Sie ein
Täter? Ein Opfer? Oder gar beides in Einem?
Der
unten abgedruckte ganz wunderbare Artikel von Michael Laibner bringt vieles
mit sehr einfachen Worten auf den Punkt: Wir als Konsument haben alles in
der Hand, wir müssen uns nur darüber bewusst sein, und es nur wollen.
Der Artikel ist zwar etwas länger, aber umso lesenswerter.
Um Eigenverantwortung übernehmen zu können, muss man aber auch hinter
die Kulissen schauen, und das meist gesteuerte Geschehen durchblicken. Eine
tolle Zeitschrift dazu (aus der auch dieser Artikel stammt) ist auch die "Kent
Depesche" von Michael Kent. http://www.kent-depesche.com
Vielen Dank für die Bereitstellung des Artikels.
Wenn
nicht Du, wer dann ? Wann nicht heute, wann dann ?
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Von
Michael Laibner
Ich werde hin und wieder gefragt, warum ich für solch "obskure
Blättchen" schreiben würde. Warum nicht (mehr) für Tageszeitungen
oder Illustrierte mit großer Auflage? Die würden doch gewiss
auch besser bezahlen. Ich antworte dann: "Weil ich fühle, dass
die Welt ein schönerer Ort sein könnte. Und weil ich einen Beitrag
leisten möchte, sie dazu zu machen. Das gelingt eben nur in einem entsprechenden
Umfeld." - "Als ob ausschließlich Sie Miete bezahlen, Einkaufen
gehen und weiteren finanziellen Verpflichtungen nachkommen müssten",
schütteln meine Gesprächspartner dann mit unschöner Regelmäßigkeit
den Kopf und meinen: "Ja, einen Beitrag leisten, das muss man sich
eben leisten können!" Darauf entgegne ich wahrheitsgemäß,
dass ich das starke Gefühl hätte, es mir nicht mehr leisten zu
können, keinen Beitrag zu leisten...
Der
Teuelskreis
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Alles hängt
damit zusammen, dass ich eines Tages heraus gefunden habe, warum wir uns
immer häufiger in misslichen Lagen wiederfinden. Beispielsweise in
der Lage zu glauben, billig bei ALDI (in Österreich heiß ALDI
ja bekanntlich HOFER) einkaufen zu müssen. Die Lösung ist verblüffend
simpel: Genau deshalb, weil wir meinen, billig bei ALDI einkaufen zu müssen,
müssen wir bald billig bei ALDI einkaufen!
Das mag Sie jetzt ein bisschen verwirren, doch geben Sie sich und mir bitte
noch ein wenig Zeit. Vieles wird Ihnen wie die sprichwörtlichen Schuppen
von den Augen fallen. Einstweilen soll es uns genügen, zu beobachten,
dass wir etwa beim Einkauf von Lebensmitteln sparen, um uns trotz Ebbe in
der Kasse andere Dinge wie einen DVD Player, das neueste Handy oder ein
schöneres Auto leisten zu können. Nehmen wir einmal an, Sie wären
Verwaltungsangestellter in einem mittelständischen Reisebüro.
In jüngster Zeit erhält Ihre Firma immer weniger Aufträge,
weil sich immer weniger Menschen Fernreisen leisten können. Die ALDI
Eigentümer (die Brüder Karl und Theo Albrecht) können sich
natürlich Fernreisen leisten, haben aber einen Privatjet. Einen Privatjet
haben sie, weil sie mit einem Vermögen von rund 26,8 Milliarden Dollar
die drittreichsten Leute der Welt sind. Zum besseren Verständnis: Um
in einem 40 jährigen Arbeitsleben ein solches Vermögen anzuhäufen,
müssten Sie, ohne Verzinsung gerechnet, 762.000 Euro in der Stunde
verdienen! Kurzum, die ALDI Brüder sind reich jenseits aller Vernunft.
Sie sind darum so superreich, weil sie einen Großteil des im Umlauf
befindlichen Geldes besitzen. Und dieses Geld besitzen die ALDI Brüder
natürlich deshalb, weil Sie in deren Super märkten einkaufen.
Bei ALDI kaufen Sie ein, weil es dort billig ist. Bei ALDI ist es aber nur
deshalb billig, weil man knallhart kalkuliert - was nichts anderes bedeutet,
als dass man die Hersteller und Zulieferer ausbeutet (dazu gleich mehr).
Diese machen irgendwann Pleite und buchen keine Geschäftsreisen mehr
beim Reisebüro Ihres Arbeitgebers. Daher herrscht bei ihm nun ebenfalls
Ebbe in der Kasse - und auch er meint, nun bei ALDI einkaufen zu müssen.
Genau wie seine bankrotten Ex Kunden und Sie. Merken Sie etwas? Ein Teufelskreis,
ganz richtig. Die Preisfrage lautet: Wie kann man ihn durchbrechen?
Onkel
Aldi und Tante Emma
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Zunächst müssen wir uns klar machen, was wir tun, wenn wir für ein Schnäppchen Ausbeutung in Kauf nehmen: Wir beuten uns selbst aus! Geiz ist nämlich gar nicht geil, und wer auf die "Mutter aller Schnäppchen" hört, ist sogar saublöd. Allerdings ist der Kreislauf der Ausbeutung nicht immer ganz einfach zu durchschauen, da er oftmals rund um den gesamten Globus verläuft - Stichwort Globalisierung. Bleiben wir noch für einen Moment beim Beispiel ALDI. Der Konzern ist einer der größten Kaffee, Tee und Schokoladenverkäufer Deutschlands und setzt mit seinen niedrigen Preisen Zulieferer und Mitbewerber (die dadurch in dieselbe Abwärtsspirale der Ausbeutung gezwungen werden) unter extremen Druck. Die Folge davon sind katastrophale Arbeitsbedingungen und Löhne weit unter dem Existenzminimum in den Rohstoffländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Dazu kommt u.A. die Abholzung von ökologisch höchst bedeutsamen Mangrovenwäldern in ganzen Küstenregionen, weil massenhaft Shrimpszucht betrieben wird, damit ALDI seine Kunden mit billigen Garnelen aus dem Pazifik beliefern kann. (Siehe dazu auch Artikel Schrimps mit Nachgeschmach auf Globalisierungssauce)
Allmählich
dämmert uns damit ein Zusammenhang mit Schreckgespenstern wie Klimaveränderungen
oder einer Völkerwanderung der Armen in reiche Industrienationen. Ehe
wir nun aber mit dem Finger auf die Albrecht Brüder zeigen und Superkapitalisten
wie sie für die Flutkatastrophe vor zwei Jahren und die angeblich so
kostenintensiven Wirtschaftsflüchtlinge in Deutschland allein verantwortlich
machen, wollen wir tief durchatmen und uns an unsere Rolle in diesem Drama
erinnern. Wir sind König Kunde. In unserer Macht und allein in unserer
liegt es, die Dinge zum Besseren zu wenden!
Merke: Wer billigt kauft, der kauft halt manchmal verdammt teuer.
Denn es ist ja nicht so, dass sich die negativen Mechanismen des unbewussten
Konsums auf ferne Länder und vermeintlich vage Zusammenhänge mit
Umweltveränderungen beschränken. Erst im Herbst 2000 revoltierten
französische Gewerkschaften, weil ALDI dort Angestellte bis zu 60 Stunden
pro Woche arbeiten ließ, ohne Überstunden zu bezahlen. Und aus
erster Hand von einem Freund weiß ich, dass die ALDI Einkaufspolitik
für zahllose Firmenpleiten (und damit zahllose neue Zwangssparer und
ALDI Kunden!) verantwortlich ist. So werden Waren wie z.B. CDs und DVDs
von ALDI nur bei vollem Rückgaberecht gekauft, wobei man dem Hersteller
die geringst mögliche Gewinnspanne von oft nur einem Cent pro Einheit
zugesteht.
Das Geschäft scheint dennoch interessant zu sein, da die ALDI Kette
ja extrem große Stückzahlen ordert, um ihre vielen Filialen bestücken
zu können. Wehe dem, der für den vermeintlich lukrativen Großauftrag
nun Kredite auf genommen hat und dann auf seiner Ware sitzen bleibt! Karl
und Theo Albrecht haben nicht zuletzt deshalb so viele Milliarden gescheffelt,
weil sie das Risiko ihrer Billigangebote eben lieber auf andere abwälzen,
als es selbst zu tragen. Warum also nicht die Augen öffnen und in uns
selbst investieren, indem wir regional und ökologisch hergestellten
Lebensmitteln den Vorzug geben, auch wenn sie ein paar Euro mehr kosten?
Meist sind diese Produkte ja auch viel gesünder und bekömmlicher
als billig produzierter Industrieramsch.
Warum nicht Importwaren aus "Fairem Handel" beziehen, warum nicht
zu Tante Emma als zu Onkel ALDI gehen? Nicht zuletzt berauben wir uns durch
die Unterstützung für lieblose Selbstbedienungsläden mit
gestressten Kassiererinnen doch auch der Kommunikation in unserem Leben.
Wer statt dessen mal beim Krämer um die Ecke einkauft, wird den Unterschied
erleben!
Die
Bankrottspirale
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Sklaven
von heute
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Das Beispiel ALDI habe ich deshalb so ausgebreitet, weil es zeigt, dass die "Sparwut" nicht unbedingt ein Sachzwang, sondern ein gesellschaftlicher Trend ist, dem es zu widerstehen gilt. Während andere Discounter wenigstens ein paar Alibiprodukte aus Bioanbau oder Fairem Handel anbieten, kommt bei ALDI nur das Billigste vom Billigen ins Regal. Dennoch sind laut Handelsblatt weniger als 20 % aller ALDI Kunden als einkommensschwach einzustufen! Meist haben wir also gar nicht nötig, was wir glauben, nötig zu haben. (2) Der Billigkauf ist aber beileibe nicht die einzige Falle, in die der bewusstlose Konsument immer wieder tappt. Tatsächlich finden sich Missstände wie Ausbeutung, Misshandlung und Kinderarbeit ebenso bei teuren Nobelmarken. Auch Adidas, Nike, Levis, Tommy Hilfiger, Walt Disney und viele andere beziehen ihre Produkte nämlich bevorzugt beim billigsten Hersteller. Nur, dass die "feine Gesellschaft" die auf Kosten menschlichen Elends eingesparten Milliarden nicht einmal ansatzweise über den Preis an ihre Kunden weitergibt, sondern statt dessen in die Werbung steckt, um neue Konsum Zombis zu erschaffen. Für rund 21 Cent pro Stunde wurden z.B. in der chinesischen Fabrik "Yue Yuen" Adidas Sportartikel gefertigt - bei einer Arbeitszeit von durchschnittlich 60 bis 84 Wochenstunden. War das Ihrem Sohn klar, als er meinte, Adidas Treter zu benötigen, um im Fußballclub cool dazustehen? Um als erste die neuesten Sneaker von Nike zu ergattern, kampieren die Kids in den USA sogar im Schlafsack vor den Geschäften. Ob sie wissen, dass Gleichaltrige in Indonesien von ihren Eltern fortgeschickt werden, weil diese ihre Kinder nicht mehr ernähren können? Wie auch, bei einem Tageslohn von zwei Euro, den der dortige Nike Zulieferer seinen Näherinnen zugestand! Wenn wir eine Levis Jeans anziehen, machen wir uns dann bewusst, dass sich die 150 Angestellten in einer bulgarischen Zulieferfabrik regelmäßig nach Schichtende vor der Firmenleitung nackt ausziehen mussten, damit nur ja kein Knopf entwendet werden konnte ? Sind die Klamotten von Tommy Hillfinger immer noch "hip", wenn wir daran denken, dass sie vielleicht von jenen Frauen in Saipan (Südsee) genäht wurden, die man geschlagen und zu zwölft in 20 Quadratmeter kleine Unterkünfte gequetscht hat ? Den Pass hatte man diesen modernen Sklavinnen abgenommen, wer schwanger wurde, musste eine Abtreibungspille schlucken, und wer dreimal auf die Toilette ging, wurde gefeuert . Klar, davon steht nichts in den Anzeigen der Hochglanzmagazine. Und wie zauberhaft sind die Zauberstäbe, die Disney hat von Kindern im Alter zwischen 7 und 15 Jahren herstellen lassen? Und das im Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Für durchschnittlich 1,35 Dollar pro Stunde haben die Kleinen in Kalifornien (wo der gesetzlich vorgeschriebene Mindestlohn 6,25 US Dollar beträgt) geschuftet - die Schattenseite von Mickey Maus.
Wir
können viel tun!
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Sind
Sie jetzt empört? Wer wäre das nicht. Wollen Sie die Produkte
der genannten Firmen fortan meiden? Eine verständliche Reaktion, nur
leider nicht in jedem Fall die angemessene. Damit gingen Sie den einfachen
Weg, wie ihn immer wieder auch Konzerne wählen, wenn ihnen die Verbindung
zu einem Zulieferer mit kriminellen Methoden unwiderlegbar nachgewiesen
werden konnte: sie wenden sich mit publikumswirksamer Empörung ab.
Durch den plötzlichen Wegfall ihres wichtigsten, oft einzigen Kunden,
müssen die gebrandmarkten Fabriken meist schließen, die Arbeiter
der Region stehen dann ohne Einkommen da. Genau das passiert eben jedes
Mal, wenn wir mit dem Finger auf andere zeigen, anstatt uns unserer Verantwortung
zu stellen.
So, wie mächtige Konzerne wie Adidas, Nike, Levis, Walt Disney und
mit ihrem Einfluss die Möglichkeit und Pflicht hätten, für
bessere Verhältnisse unter ihren Mitarbeitern zu sorgen, so haben wir
als Konsumenten die Macht, den Einfluss und die Pflicht, unseren Beitrag
für bessere Verhältnisse am Markt und in der Welt zu leisten,
sobald wir das Problem erkannt haben. Dazu müssen wir es aber erst
ein mal erkennen. Wir müssen bereit sein, uns zu informieren, statt
uns von Werbung einlullen zu lassen. Wir müssen der Menschlichkeit
und der Nachhaltigkeit neue Plätze in unserem persönlichen Wertesystem
geben. Das werden wir nur können, wenn wir verstehen, dass selbst das
Schicksal der Arbeiter im fernen China, in Indonesien oder Saipan sehr direkten
Einfluss auf unser eigenes Schicksal hat. Diese Verbindung wird unmittelbar
offenbar, sobald wir unsere von der Werbung suggerierten Bedürfnisse
direkt in Relation zu unseren Gefühlen setzen.
Angenommen,
Saturn Hansa hat einen DVD Player von Samsung im Sonderangebot. So ein Teil
wollten wir schon lange, jetzt wäre die Gelegenheit vermeintlich günstig.
Wenn wir uns aber vorab informiert haben, wissen wir, dass Samsung in seinen
drei Fabriken in Tijuana schwangere Frauen absichtlich schwere Arbeiten
verrichten ließ oder zur Kündigung zwang. Wollen wir den Player
auch um diesen Preis? Ist Geiz jetzt immer noch geil, oder bleibt uns der
Slogan nicht wortwörtlich im Halse stecken? Zahlen wir nun nicht mit
Freuden ein paar Euro mehr (oder warten noch ein wenig, bis wir uns ein
teureres Modell leisten können), um unser Gewissen nicht derart belasten
zu müssen? Bewusstheit ist aber alles andere als ein Spielverderber,
der einem nur die Freude an preiswerten Anschaffungen vermiest. Vielmehr
ist Bewusstheit eine Voraussetzung für ein glückliches und erfülltes
Leben. Auch für diese Behauptung lassen sich wieder sehr einfach sehr
eindrucksvolle Beweise finden.
Da es in diesem Artikel um Konsum geht, wähle ich einmal den Kreditkauf
und den Fleischverzehr. Wie bitte, Kreditkauf und Fleisch verzehr? Das hat
doch nun wirklich nichts miteinander zu tun! Lassen Sie sich überraschen.
Fragen wir uns zunächst einmal, warum uns der Erwerb eines Produkts
auf Kredit überhaupt er strebenswert erscheint. Weil wir damit jetzt
gleich Dinge erhalten können, die wir uns zu diesem Zeit punkt (oder
überhaupt) sonst nicht leisten könnten? Na, klar. Aber stimmt
das denn auch? Natürlich nicht, vielmehr ist sogar das Gegenteil richtig.
Für das geleaste Auto zahlen wir, abhängig von Vertragsmodalitäten
wie Verzinsung, Anzahlung, Laufzeit und Höhe der Bearbeitungsgebühren
unter dem Strich gut und gerne das Doppelte des Barpreises! Dasselbe gilt
für Immobilienfinanzierungen, auf Raten bezahlte Computer usw. Jeder
kann sich das leicht selbst ausrechnen, die meisten machen es sogar. Wie
aber passt die Tatsache, dass wir hier viel mehr bezahlen, mit dem Gedanken
zusammen, dass wir uns die gewünschte Sache anders nicht leisten könnten?
Wie können wir uns selbst so belügen? Die Antwort kennen Sie bereits:
Es wurde uns von den Nutznießern per Werbung und anderer Methoden
der Gehirnwäsche eingeredet. Aber wir müssen es uns ja nicht einreden
lassen. Bewusstheit kann uns hier, heute und sofort aus der selbst gestellten
Falle befreien. Wenn unsere Träume nicht länger wüstenrot
sind, sind wir auch nicht mehr bereit, solch geradezu perverse Verdrehungen
der Wahrheit zu schlucken! Dann können wir uns klar machen, dass es
genau dieses Zins System ist, woran unsere Wirtschaft krankt. Denn die Zinsen
werden dank Zinseszinsen immer mehr und mehr, was unser Sozialprodukt zu
dem von "Wirtschaftsweisen" und Politikern gebetsmühlenartig
beschworenem Wachstum verdammt. Logisch, denn da will ja ein ständig
wachsender Posten bedient werden. Dass WIR indessen nicht ständig weiter
auf Kosten von Zerstörung und Ausbeutung der Natur wachsen können,
weil auf unserer Welt nicht endlos Wälder zum Abholzen, Luft zum Verpesten
und Öl zum Verheizen da ist, liegt auf der Hand. Doch nur Bewusstheit
vermag uns aus dem Hypnoseschlaf zu retten, der uns diesen so offen sichtlichen
Tatbestand einfach ignorieren und immer mit Zins und Wachstum weitermachen
lässt. Bitte vergessen Sie nicht: Egal, was man Ihnen eingeredet hat,
Geld arbeitet nicht - nur Menschen tun das !
Weckruf
aus dem Hypnoseschlaf !
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Mit offenen
Augen verzichten wir also leichten Herzens auf Kreditkäufe. Was wir
uns jetzt nicht leisten können, darauf warten wir eben ein wenig, anstatt
das sofort so schrecklich teuer zu bezahlen. Sollte es uns darüber
hinaus gelingen, zur Einsicht zu gelangen, dass wir, was wir uns nicht leisten
können, auch nicht brauchen oder wollen, haben wir einen Schlüssel
zum Glück gefunden! Und weil wir die Augen gerade so schön offen
haben, werfen wir gleich einen Blick auf die Fleischtheke. Was sehen wir
da? Leckere Kalbschnitzel, appetitliches Schweinehackfleisch und saftige
Lammkotletts? Oder die Leichen teile unserer Mitgeschöpfe, welche wir
in unfassbaren Maßen lebenslang quälen und nach Belieben hinrichten?
Jetzt wird es ein bisschen kritisch. Sehen Sie, es geht ja gar nicht so
sehr darum, ob Sie nun Fleisch essen oder Vegetarier sind. Es geht zunächst
einmal darum, dass Sie wissen, was Sie tun. Wer von uns war schon selbst
in einem Schlachthof? Oder in einer dieser Eierfabriken, wo Hühner
ihr ganzes Leben auf kleinstem Raum aufeinandergestapelt verbringen müssen.
Ihr GANZES LEBEN! Wer hat schon mit eigenen Augen das herzzerreißende
Leid in den Augen der Kälber erblickt, die nach tagelangem Transport
ohne Futter, Wasser oder Raum zum Hinlegen, ihr Elend herausschreien? Zu
blutig, zu grausam, warum sollen wir uns das antun? Na, weil diese Dinge
auf unseren Wunsch geschehen. Wie sonst kämen wir zu unserem preiswerten
Sonntagsbraten? Deutlich: In unserem Namen und Auftrag werden Tieren solch
grausige Gräuel angetan, dass uns allein deren Anblick nächtelang
Alpträume bescheren würde . Falls es uns jedoch gelingt, die hypnotische
Verleugnung zu durchbrechen und endlich die Verbindung zwischen uns, dem
lieben Kälbchen und dem leckeren Schnitzel wahrzunehmen, werden wir
frei. Jetzt und erst jetzt können wir uns wahrhaft frei entscheiden,
ob wir Fleisch essen wollen oder nicht. Sollten Sie sich unter diesen Voraussetzungen
dafür aussprechen, dann ist das absolut in Ordnung. Denn dann nehmen
Sie schließlich auch bewusst in Kauf, was Ihnen als Vegetarier entgeht:
das ungeahnt gute Gefühl ohne Gewissensbisse im Hinterkopf zu essen,
das Plus an Gesundheit . Sollen Sie zukünftig also gänzlich auf
Fleisch verzichten?
Das liegt absolut bei Ihnen, hier gibt es kein richtig oder falsch. Sie
sollen nur wissen, was Sie tun und Ihre Entscheidungen auf Basis von Bewusstheit
aller Tatsachen treffen, anstatt auf Basis des einlullenden Geschwätzes
der Profiteure. Sie sollen sich vor dem nächsten Besuch bei McDonalds
vor Augen halten, was der weltgrößte Rindfleischkäufer (alle
vier Stunden wird irgendwo auf dem Globus eine neue Filiale eröffnet!)
zwangsläufig anrichtet: Riesige Regenwaldflächen werden für
die Viehfuttergewinnung gerodet, die Äcker der Bevölkerung in
armen Ländern zweckentfremdet . Rund die Hälfte der weltweiten
Getreideernte wird als Viehfutter verwendet, während die halbe Menschheit
hungert - die Kühe der Reichen fressen das Brot der Armen . Dass das
Spielzeug aus den Happy Meal Tüten gelegentlich von chinesischen Kindern
hergestellt wurde, die bei 1,49 Euro Tageslohn (!) bis zu zwölf Stunden
täglich schuften mussten, sei in diesem Zusammenhang nur am Rande erwähnt.
"McDonalds, ich liebe es" von wegen! Solche Fresstempel sind also
in der Tat eher zu meiden; nicht zuletzt der eigenen Gesundheit zuliebe.
Dass das auch für Tabakwaren gilt, braucht heutzutage kaum noch erwähnt
zu werden. Vielleicht jedoch, dass, was McDonalds & Co. an weltweiten
Anbaugebieten übrig lassen, sich zum größten Teil die Tabakindustrie
unter den Nagel reißt. Auch hier wird es aber wieder Zeit, uns an
die eigene Nase zu fassen. Wollen wir es tatsächlich weiterhin verantworten,
Kinder, Frauen und Männer in aller Welt verhungern zu sehen, damit
wir unsere eigene Gesundheit in Rauch aufgehen lassen können?
Buntes
Gift und schwarzes Gold
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Damit kommen
wir zu einem der dicksten Brocken, die unserer Bewusstheit als Konsument
im Wege stehen: die unheilige Allianz zwischen dem Goldesel Pflichtversicherung
auf der einen und Pharmaindustrie sowie Schulmedizin auf der anderen Seite.
Hier auf das gesamte Geflecht aus Illusionen eingehen zu wollen,
welches wirtschaftliche Interessen im Laufe der letzten Jahrzehnte rund
um unsere Ansichten zum Thema Krankheit/Gesundheit geflochten haben, ist
schon aus Platzgründen ein aussichtslosen Unterfangen. Falls dies aber
nicht Ihre erste Depesche ist, haben Sie schon viel über Impfschäden,
die wahren Hintergründe von Krebs und AIDS, die "Kinderdroge"
Ritalin oder die Segnungen der Neuen Medizin gelesen. Sie werden Ihren Augen
kaum trauen ! Genau das sollen Sie auch nicht, wenn im Fernsehen nach weislich
bestenfalls nutzlose "Medikamente" wie z.B. Wick Medi Nait beworben
werden, wenn Ihnen der weltweit operierende Pillendreher Bayer einreden
möchte, der Magenkiller Aspirin sei die "Medizin Ihres Lebens"
oder wenn Onkel Doktors sorgenvolle Miene Sie zu Krebsvorsorge, Grippeimpfung
oder AIDS Test mahnt. Pharmakonzerne wie Aventis, Bayer oder Schering sind
immer wieder in eine ganze Palette von Straftaten verstrickt; sie reicht
von gefälschten Studien über Bestechung und unethische Medikamentenversuche
mit häufig tödlichem Ausgang bis hin zur Finanzierung von Kriegen
, um den Rohstoffnachschub zu sichern.
Ärzte, die deren Produkte verschreiben, machen sich unbewusst zu Handlangern.
Genau wie Konsumenten, die sie ohne nachzudenken schlucken. Wem aber können
wir noch trauen, wenn die Halbgötter in Weiß als Götzen
des Mammons demaskiert wurden? Na, uns selbst.
Werbeslogans
bitte bewusst hinterfragen:
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Der Blick hinter die Kulissen der kapitalistischen Marktwirtschaft mag gerade hier zunächst schmerzhaft sein, doch wo Bewusstheit entsteht, da wachsen auch ganz von selbst Gespür und Wissen darum, wer oder was uns wirklich helfen, heilen und auf richtig informieren kann. Sind Heilpraktiker tatsächlich nur bessere Quacksalber, wie es uns die Schulmedizin glauben machen möchte? Sind sanfte Alternativen wie Naturheilkunde oder die Neue Medizin schon deshalb Humbug, weil es durch Werbeschaltungen bestochene Medien behaupten? Ist ein Schamane automatisch ein Scharlatan, wenn er keinen weißen Kittel trägt? Finden Sie es doch einfach selbst raus, indem Sie auch mal etwas anderem Lesestoff den Vorzug geben (was Sie ja offenbar bereits tun), die Glotze ab und Ihren Forschergeist anschalten . Denn es ist doch ganz simpel: Wer heilt, hat Recht. Nur ein Wirtschaftszweig ist wo möglich noch gieriger und rücksichtsloser in seinen Methoden als der Medizinbetrieb, und das ist die Energieindustrie. Unternehmen wie Agip, BP, Exxon Mobil (Esso),ÖMV, Shell und Total sind knietief in die Finanzierung von Bürgerkriegen und Waffenhandel verstrickt, kooperieren mit Militärdiktaturen in aller Welt, zerstören zu ihrem Vorteil die Lebensgrundlagen der Bevölkerungen in Fördergebieten, vernichten in großem Stil die Umwelt und torpedieren wichtige Klimaschutzmaßnahmen . Allein der letzte Punkt auf dieser Liste des Schreckens sollte schon genügen, um uns erkennen zu lassen, dass wir mit jeder Tankfüllung unseren eigenen Untergang finanzieren! Da brauche ich gar keine vermeintlichen Verschwörungstheorien zu bemühen; da wird es fast schon zur Nebensache, dass die Ereignisse des 11. Septembers und die Kriege in Afghanistan und gegen den Irak ursächlich mit dem schwarzen Gold zusammenhängen. Selbst den Hinweis, dass der internationale Terrorismus (wer immer ihn nun tatsächlich unterstützt und finanziert) entweder ein Ablenkungsmanöver der einen, oder schlicht die Antwort der anderen Seite auf Konflikte um die Ölreserven unserer Welt ist, kann ich mir eigentlich sparen. Und vom Wahnsinn der Kernkraft mit ihren Unfallrisiken und der nach wie vor völlig ungeklärten Frage um die Endlagerung ihres hochgiftigen Abfalls brauche ich gar nicht erst anzufangen. Lieber verweise ich nochmals darauf, wohin das umstrittene Öl und der giftige Strom wandern: in Ihr Auto und meines, in unsere Heizungen, Lampen, Fernseher und Computer. Wir sind die Kunden. Für wen würden die Menschen in den Kriegsgebieten also sterben, wenn nicht für uns? Für unseren Lebensstil. Und wenn nicht irgendwann auch wir selbst daran umkommen wollen, ist es höchste Zeit genau diesen Lebensstil zu hinterfragen! Nur als kleine Anregungen: Ein Fahrrad hält fit, die öffentlichen Verkehrsmittel sind meistens besser als ihr Ruf und Fahrgemeinschaften im Auto gut gegen Langeweile...
Bewusst
die Welt retten
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Am Ende unserer gemeinsamen Exkursion in die Regionen des bewussten Verbrauchs stoßen wir auf jene fundamentale Wahrheit, die unsere Gesellschaft nicht akzeptieren mag: Wir leben in einem Überfluss,den es in Wahrheit gar nicht gibt. Wussten Sie in diesem Zusammenhang, dass die Hälfte (!) aller Zeitschriften und Zeitungen im Kioskverkauf - weggeworfen werden? Bei Werbebeilagen sind es bis zu 90 Prozent, die ungelesen in den Müll wandern. All das ist kalkuliert, denn unsere Vertriebswege funktionieren nun mal so. Eine Hälfte der Menschheit nimmt der anderen die Lebensgrundlagen, um sie nur mal so wegwerfen zu können. Nur mal so holzen wir unsere Sauerstoff spendenden Wälder ab und hören weg, wenn "Umweltspinner" vor katastrophalen Folgen waren.
Damit das Orchester auf der Titanic laut genug spielen kann, dass wir die Todesschreie um uns nicht hören müssen, opfern wir auch noch die Ressourcen unserer Kinder.
Aber
es ist noch nicht zu spät. Wir können unsere Lieblingszeitschrift
ja auch abonnieren, wir können sogar neue, bessere und nachhaltigere
Vertriebsstrukturen finden. Wir können uns vom blinden Konsum ab und
den Schönheiten des Lebens zuwenden. Ist gar nicht schwer, wir müssen
es nur wollen. Wir können uns denen anschließen, die bereits
aufgewacht sind und den Eisberg sehen. Bald werden wir genug sein, um das
Ruder des Dampfer noch rechtzeitig herumzureißen! Das Beste kommt
wie immer zum Schluss: Wir brauchen auf nichts zu verzichten, auf das wir
nicht verzichten wollen - wer sich alle Folgen seines Handelns klar macht,
der wird ganz von selbst die richtigen Entscheidungen treffen WOLLEN. Wir
brauchen die Bewusstheit nur in unser Leben einzuladen und Schritt für
Schritt zu trainieren, dann werden Eigenverantwortung, Glück und Zufriedenheit
von alleine folgen. Wir können das Gefühl ablegen, finsteren Mächten
ausgeliefert zu sein und unser Schicksal selbst in die Hand nehmen. Indem
wir herausfinden, ob der Spaß am Leben nicht erst (wieder) richtig
anfängt, wenn wir den uns aufgezwungenen Verlockungen entsagen, werden
wir Erstaunliches feststellen: Die Menge an Konsum verhält sich tatsächlich
oft umgekehrt proportional zum Spaß, den jemand im Leben hat. Machen
wir uns das bewusst, wortwörtlich. Ganz bewusst können und werden
wir die Welt retten. Ganz bewusst werden wir die Müllkippe wieder zum
Paradies machen. Indem wir uns selbst retten, retten wir die Welt. Und indem
wir die Welt retten, retten wir uns selbst. Aber wir sollten jetzt gleich
damit anfangen.
Denn: Wenn nicht du, wer dann? Wann nicht heute, wann dann?
Nr. 10/2004
www.kentdepesche.com "mehr wissen besser leben" · Sabine
Hinz Verlag · Hasenbergstr. 107 · 70176 Stuttgart ·
Tel. (0711) 636 1811 · Fax 10 · info@sabinehinz.de ·
Verweise: (a) Waldvernichtung, Rodungen für Viehfuttergewinnung:
Buch von John Robbins: "Ernährung für ein neues Jahrtausend".
Thema Agrar ebenfalls in Depeschen 21/01, 23/02, 40+41/02, 01/04. (b) Auswirkungen
des Zinssystems: Depeschen 39/01, 06/02 und 27/02. (c) zumThema "Geld
arbeitet nicht", Geldsystem usw.: ThemenHefter GELD, Sabine Hinz Verlag.
(d) Friedfertiger Landbau im Einklang mit den Gesetzen der Natur, ohne Tierhaltung:
Depesche 23/02. (e) Pflichtversicherung: Depesche 02/04. (f) Der "Goldesel
des Establishments": Die künstlich erzeugte Leichtgläubigkeit
der Menschen: Depesche 34/03. (g) Allianz zwischen Medizin, Medien, Pharma,
Politik: Depesche 16/01 (h) AIDS: Best of Depesche (Broschüre) Nr.
2 "AIDS ÜBERLEBEN" (i) Kinderdrogen Ritalin: Depeschen 05/01,
10/01, 22/01, 23/01, 05/02 und Doppelheft: 02+03/03 (j) Krebs und Neue Medizin
des Dr. Hamer: Depeschen 39/02, 45/02, 46/02, 16/03, 40/03 und 41/03 sowie
ThemenBroschüre "Die 5 biologischen Naturgesetze der Neuen Medizin.
(k) Manipulation durchs Fernsehen: Dep. 42/02 und Artikel "Fernsehen
ausund Verstand einschalten in Dep. 28/01. (l) Sinnlosigkeit Krebsvorsorge:
46/02. (m) Grippeimpfung: Depesche 39/02 Impfschäden: 37/2003. (n)
Menschenverachtung, Korruption, Betrug der Pharmaindustrie: Buch "Die
Pharma Story", HirthammerVerlag. (o) Gefälschte Wissenschaft,
gekaufte Studien, wie Allgemeinwissen entsteht: Dep. 05/03 und KentReport
Nr. 1. (p) Wie sich Ärzte zu Handlangern der Pharma machen: Depesche
16/01. (q) Die Macht der Ölkonzerne: Depesche 03/02 (mit Buchemepfehlungen).
(r) IrakKrieg: Depesche 15/03. (s) Themenkomplex 11. September, Irak, Afghanistankrieg:
ThemenHefter "11. September - die andere Version", Buch von Gerhard
Wisnewski: "Operation 9/11", Buch "Angriff der Falken".
(t) www.vgt.ch + www.vegetarismus.ch Liste des "Neue Zeit" Buchversands.
Ein weiter Artikel zu diesem Thema auf
unserer Homepage: Die
Macht des Konsumenten
Sinn dieser Information (hier klicken)
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