Dezember 2004 www.initiative.cc

Warum produziert die Landwirtschaft so viel Überschuss ?
Und warum brauchen wir dann Gentechnik ?


Die Aufgabe der bäuerlichen Selbstversorgung, d.h. das Übergehen dazu, Tausch- bzw. Gegenwerte für den Markt zu produzieren, hat die Landwirtschaft in viele neue Probleme und Abhängigkeiten verstrickt. Man "produziert" nicht mehr der Produkte wegen sondern marktgerecht, um Prämien zu bekommen !

von Marianne Gronemeyer

Von Marianne Gronemeyer (Danke für die freundliche Bereitstellung)

Es ist eine Weile her, da widmete das politische Fernsehmagazin Monitor seine kritische Aufmerksamkeit dem Schicksal kretischer Orangen. Orangen gedeihen von alters her in dem ihnen günstigen Klima der Mittelmeerinsel. Heutzutage besser denn je, denn man lässt ihnen unter Missachtung aller ökologischen Gesichtspunkte allerlei düngerische Wachstumshilfen zugutekommen und bewahrt sie mit erprobten Mitteln vor Schädlingsbefall. So werden der Natur reiche Ernte und pralle Früchte abgerungen. Doch wenn dann die Früchte erntereif sind, wird der Großteil von ihnen direkt vom Baum weg auf riesigen Abfallhalden zusammengekarrt und der Verrottung überlassen, keiner sang- und klanglosen allerdings, weil die Orangen nun einmal ihre makellose Schönheit einer guten Beigabe von verrottungsresistenter Chemie verdankten. Der kleine Rest wird zu Markte getragen, wo sich zeigt, was die Orange wert ist, nämlich so viel, wie es einem knappen Gut zukommt. Der Tauschwert, also der Preis der marktgängigen Orange ist umso höher, je mehr Artgenossinnen vorher ausgesondert wurden.

Prämien für Wegwerfproduktion

Das ist ein ehernes Gesetz der Ökonomie. Je mehr Orangen auf der Müllhalde landen, desto besser, will sagen: teurer stehen die verbleibenden Orangen da.
Und die Bauern, was wird aus ihnen, wenn sie zu der Einsicht kommen, dass sie ihr schweres Arbeitsleben der Herstellung eines stinkenden, giftigen und ekelerregenden Abfallhaufens gewidmet haben. Sie haben den Berichten zufolge weder die Hände in den Schoß gelegt, noch sind sie Amok gelaufen gegen die, die sie so zum Narren halten, sie produzieren vielmehr weiter wie eh und je. Mit ungebrochenem Ameisenfleiß. Das Geheimnis dieser Unerschütterlichkeit: Man zahlt ihnen Prämien für die Abfallproduktion und zwar je nach Menge. Je mehr untadelige (also mit viel giftiger Chemie erzeugte) Orangen sie der Müllhalde zur Verfügung stellen, desto besser fühlt sich ihr Portemonnaie an; Grund genug offenbar, um die eigensinnige Frage nach dem Nutzen ihres Tuns resigniert hintanzustellen.
Was hat diese Geschichte mit Gentechnologie zu tun? Oberflächlich betrachtet gar nichts, denn es ist nicht die Rede davon, dass die Orangen ihre Qualität einer gentechnischen Manipulation verdankt hätten. Bei genauerem Hinsehen wird aber doch deutlich, dass die Verfahrenslogik, die in diesem Vorgang herrscht - und die sich übrigens in der heutigen Diskussion um die Abschlachtung von Tausenden und Abertausenden von Tieren zur Entlastung der von völligem Preisverfall bedrohten Fleischmärkte in Zeiten von BSE-Skandalen und Maul- und Klauenseuche wiederholt -, dass also die Logik, die der Forderung nach Einsatz von Gentechnologie in der Landwirtschaft zugrunde liegt und die Zumutung an die Bauern, Abfall zu produzieren, von gleichem Geiste ist. Es geht heute in der Landwirtschaft nicht mehr darum, der Natur Nahrung abzugewinnen im Zusammenwirken ihrer und der menschlichen Kräfte. Es geht für den Landwirt vielmehr beinah ausschließlich darum, sich um beinahe jeden Preis marktgerecht zu verhalten, um sein Auskommen zu finden.
Es war ja das jahrtausendealte Privileg der bäuerlichen Existenz, über die Fähigkeit, den eigenen Lebensunterhalt aus eigener Kraft zu erwirtschaften, zu verfügen. In der Fähigkeit der Selbsterhaltung, in der Freiheit vom Geldbedarf bestand die bäuerliche Unabhängigkeit, wie karg auch immer von Fall zu Fall das Auskommen einer bäuerlichen Familie gewesen sein mag. (Natürlich gab es in Feudalzeiten auch andere Formen der Unterdrückung: Erbuntertänigkeit, Frondienst, Hand- und Spanndienste)

Fallbeispiel 1: Die Generation meiner Mutter: Wofür brauchte eine Familie zu Großvaters Zeiten Geld? Was konnte nicht durch Eigenarbeit oder Naturalientausch bereitgestellt werden?
Fallbeispiel 2: Hamstern. Kriegs- und Nachkriegszeit. Es ist doch sehr die Frage, ob heutige Landwirte, selbst in Zeiten der Versorgungsnot, für sich und gar für andere das Lebensauskommen sichern könnten.

Der Landwirt produziert "marktgerecht"

Landwirtschaft ist ein Zweig industrieller Produktion geworden. Der Bauer erzeugt keine Gebrauchswerte, nichts was die eigene Existenz und die der Familie direkt sichert, sondern er produziert, darin hat sich die bäuerliche Existenz der des lohnabhängigen Industriearbeiters völlig angeglichen, Tauschwerte in aller Einseitigkeit und in großer Menge, um damit Geld zu erwerben, das er für die Dinge ausgibt, die er früher selbst herzustellen in der Lage war. Die bäuerliche Existenz ist heute ebenso wie die städtische von Geldabhängigkeit gekennzeichnet. Der Bauer ist zum Sklaven des Marktes geworden. Ich wähle den Begriff Sklave mit allem Vorbedacht, denn die Unterwerfung des angeblich freien, bäuerlichen Unternehmers hat weitreichende Folgen, sie gehen so weit, dass Bauern sogar genötigt werden können, ihre Selbstschädigung und die Schädigung ihres Landes zu betreiben. Ich komme darauf zurück.
Man wird geneigt sein, mir einen hoffnungslosen Romantizismus vorzuwerfen. Man wird gegen meinen nostalgischen Blick zurück in die Vergangenheit eines mühseligen Landlebens auf die Versorgungsnöte einer dramatisch wachsenden Weltbevölkerung verweisen, auf die ungeheuren demographischen Verschiebungen seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts, die heute dazu führen, dass in den Industrienationen die absolut überwiegende Mehrheit der Menschen ein städtisches, ein, was die Daseinssicherung angeht, "unproduktives" Leben führt. Eine selbstgenügsame Landwirtschaft wäre diesen Erfordernissen an Mitversorgung von Städtern überhaupt nicht gewachsen. Und genau dieses Argument, die Sicherstellung von Nahrung für eine stetig wachsende Zahl von Menschen wird von den großen Nahrungsmittelkonzernen benutzt, um für die Akzeptanz der Gentechnologie in der Nahrungsmittelproduktion zu werben. Gentechnologie ist das Zauberwort, mit dem in Aussicht gestellt wird, dass es auch in Zukunft genug für alle sein soll. Das ist der größte Etikettenschwindel der gegenwärtig in dieser Diskussion in Umlauf ist.
Die gegenwärtige Skepsis gegenüber gentechnisch veränderten Lebensmitteln, die ja bei den Verbrauchern so zunimmt, dass Konzerne ihre Produktionsstrategien ändern müssen, ist allerdings weniger dem Umstand geschuldet, dass dieser Betrug durchschaut wird, als vielmehr der Angst vor den unabsehbaren Risiken (Gesundheitsrisiken, Risiken großräumiger Verseuchung), die mit solchen biotechnischen Manipulationen am Saatgut allen Unbedenklichkeitsversicherungen der Konzerne zum Trotz in Kauf genommen werden müssen. Worin besteht der Betrug, der alle Argumente, es ginge in der Gentechnologie um die Sicherstellung von Nahrungsmitteln für die wachsende Zahl von Menschen auf diesem Planeten, Lügen straft? Ich greife erneut auf ein Szenario zurück, das die Aufmerksamkeit auf die Interessen der Großen im Agrobusiness engagierten Konzerne lenken soll. Ich beziehe mich zunächst wieder auf eine Situation, die der Gentechnologie in der Nahrungsmittelproduktion vorausging, gleichsam als ihr Wegbereiter. Diese kann noch als forcierte Züchtung verstanden werden.
Ich erinnere mich an einen großen Kongress in Graz in der Steiermark im Jahr 1986. Das Thema dieser traditionsreichen Steirischen Akademie war Konsum. Namhafte Wissenschaftler aus aller Herren Länder hatten sich dort für ein paar Tage versammelt. Inmitten dieses akademischen Publikums fanden sich zu einem Vortrag mit dem Titel: "Saatgut - Die Geschichte von den Herren der Erde. Über die Macht der Konzerne" ein paar ältere Männer, denen anzumerken war, dass sie sich auf diesem Parkett nicht sicher fühlten, dass sie auf ihm nicht wie die übrigen Anwesenden zu Hause waren. Ihre Gesichter fielen auf, in sie waren andere Geschichten eingezeichnet, als in die Gesichter des akademischen Publikums und sie hatten dann auch staunenswerte Geschichten zu berichten.
Aber zunächst seien ein paar Angaben aus dem Vortrag wiederholt, wie gesagt, die Veranstaltung fand 1986 statt.

Saatgut in Händen der Pharmafirmen

Der Vortragende, Pat Roy Mooney, ich scheue mich, ihn einen Saatgutexperten zu nennen, ich will ihn lieber als Saatgutfreund bezeichnen, zeichnete eine besorgniserregende Entwicklung nach und tat einen noch besorgniserregenderen Blick in die Zukunft, die inzwischen Gegenwart geworden ist: Noch 1960 hätten die Bauern aus einem Saatgutangebot von mehr als 3000 Saatguthändlern wählen können. 1986 war bereits ein Drittel der Betriebe von transnationalen Konzernen aufgekauft worden. Mooney stellte die Prognose, dass bis zum Jahr 2000 weltweit nur noch 10 bis 20 große Konzerne den Saatguthandel unter sich aufgeteilt hätten. Seine Prognose ist noch übertroffen worden. Die wirklichen Herren der Erde heißen heutzutage: Monsanto, Agrevo, Pioneer Hi-Bred und Novartis, Konzerne, die gleichzeitig führend in der Chemieproduktion sind.
Ein Beispiel, dass die Konzernstrategie in den achtziger Jahren beleuchtet und zeigt wie vertrauenswürdig diese Herren der Erde sind, wenn es um die Sicherstellung der Welternährung geht: Die Baseler Firma Ciba-Geigy (heute Novartis) bot 1985 dem von einer Hungersnot heimgesuchten Äthiopien als "Nahrungsmittelhilfe" ein von ihnen entwickeltes Hybridsorghumsaatgut zum Verkauf (!) an. Es war mit drei Chemikalien präpariert (Anmerkung: Ciba-Geigy war ein Chemie und Pharmakonzern) - zwei als Schutz gegen Krankheit und Schädlinge und eines als Schutz gegen ein wichtiges Ciba-Geigy-Herbizid. (Das Saatgut wäre zudem auf den äthiopischen Feldern auf erhebliche Düngung angewiesen gewesen.) Die Hybridsorte war ein Abkömmling der von äthiopischen Bauern über Jahrhunderte in genialer Weise herangezüchteten Sorghumsorte Zera-Zera. Äthiopien hatte sie unentgeltlich den internationalen Gen-Banken zur Verfügung gestellt. Die äthiopische Regierung lehnte damals das zynische Angebot dieser Nahrungsmittelhilfe ab.
Leicht modifiziertes und von Agrochemikalien abhängiges Saatgut wird den Spenderländern immer häufiger zu hohen Preisen zurückverkauft und womöglich noch als eine Art Entwicklungshilfe deklariert. Dieser Zynismus, dass man sich der jahrhundertelangen Leistung von Bauern in der sogenannten Dritten Welt kostenlos bedient und sie den Gebern dann profitträchtig mit unglaublichen Gewinnmargen zurückverkauft, offenbart aber noch nicht das ganze Ausmaß des Skandals. Wenn die äthiopischen Bauern sich dieses Ciba-Geigy-Saatgutes bedient hätten, hätten sie sich mit einem Schlag in eine unaufhebbare Abhängigkeit von dem Saatgutproduzenten begeben. Das Saatgut ist eine Hybridzüchtung. Der Name will kenntlich machen, dass es sich bei diesen Züchtungen um besonders ertragreiche Sorten handelt. Verschwiegen wird aber, dass die Hybridsorten, wenn alles gut geht, zwar eine reiche Ernte hervorbringen, aber kein keimfähiges Saatgut zur Wiederaussaat. Der Bauer macht sich also abhängig von dem alljährlichen Ankauf von Saatgut zu Weltmarktpreisen. Und zugleich verdirbt er, wenn er dieses chemiegestützte Saatgut auf seinen Acker ausbringt, die Eigenarten des Bodens, an den sein eigenes Saatgut eben in jahrhundertelanger Züchtung bestmöglich lokal angepasst war. Der Boden wird irreversibel angewiesen auf chemische Düngung und Schädlingsbekämpfung. Die Bauern werden in geldabhängige Produktion getrieben, das heißt ihrer Daseinsmächtigkeit beraubt.

Gentechnik zur Ernährung der Welt

Und schließlich eine weitere Folge dieser absolut rücksichtslosen Praxis, die eine Apokalypse des Hungers vorbereitet: Der unglaubliche Artenreichtum an den lokal angepassten Nutzpflanzen verfällt rapide. Ein Beispiel: 1903 gab es in Nordamerika etwa 7000 verschiedene Apfelsorten. 1983 konnten nur noch 700 gefunden werden.
Die gentechnische Manipulation des Saatgutes beschleunigt diesen Vorgang dramatisch. Es ist zur industriellen Herstellung des Saatgutes notwendig, dass die Produkte immer wieder mit den wilden Sorten, deren Abkömmling sie sind, aufgefrischt werden. Und hier nun bemächtigen sich die Konzerne dieses Artenreichtums auf eine Weise mit der verglichen der Kolonialismus des vorigen Jahrhunderts ein Kinderspiel war. Dabei kommt ihnen das amerikanische und inzwischen auch das europäische Patentrecht zu Hilfe. Patente, dies wurde von den Biowissenschaften und ihren industriellen Verwertern durchgesetzt, können heutzutage nicht mehr nur auf Erfindungen angemeldet werden, sondern auch auf Entdeckungen, auf Therapien, auf Herstellungsverfahren. Und so ist es möglich, dass Lebewesen oder Teile von ihnen patentiert werden können. Diese Praxis macht auch vor dem Menschen nicht Halt.
Die großen Biotechnologie-Konzerne, die über eine ungeheure Finanzkraft verfügen, treiben mit aller Macht die genetische Entschlüsselung von Mensch, Tier und Pflanze voran. Sie verfügen über computergestützte Sequenziermaschinen, mit denen sie das Genom von Lebewesen entschlüsseln. Der Betrieb einer solchen Maschine kostet, so Christine von Weizsäcker, pro Tag um die 2 Millionen Dollar, eine Investition, die sich nur die ganz Großen unter den Multis leisten können. Die großen Konzerne, allen voran Mosanto, gehen also beispielsweise nach Indien, "entschlüsseln" die DNS-Sequenz von Basmati-Reis, lassen sich diese "Entdeckung" patentieren und haben sich damit ein Recht auf Alleinverfügbarkeit über diese entschlüsselte Sorte erworben. Das setzt nun jeden Bauern, der genau das tut, was indische Bauern jahrhundertelang taten, nämlich Reis anbauen und vermarkten, ins Unrecht, sofern er sich dabei der Unterlassung des Saatgutkaufs schuldig macht.

Goldgräberstimmung unter den Pharmamultis

In der Pharma-Industrie ist eine Art Goldgräberstimmung ausgebrochen. Man versichert sich qua DNS-Entschlüsselung der Alleinverfügung über Heilpflanzen, die etwa in der traditionellen indischen Medizin seit eh und je in Gebrauch sind, bemächtigt sich des alten Wissens um die Wirkung dieser Pflanzen und lässt sich beides patentieren; schließlich verkauft man sie dann in Tablettenform zu Preisen, wie sie in der westlichen Medizin üblich sind, und unterbindet so die traditionell kostenarme bis kostenlose Heilkunde in den Ländern der Dritten Welt.
Es ist sträflich leichtsinnig, zu glauben, man könne die Diskussion um Gentechnologie als forschungsethische Frage behandeln unter dem Leitgedanken, ob es eine ethische Rechtfertigung der Begrenzung des Erkenntnisdranges gibt? Die Biotechnologien, wie überhaupt alle modernen Naturwissenschaften, sind so unauflöslich mit ökonomischen und Machtinteressen verwoben, dass man sie überhaupt nur noch in diesem Zusammenhang diskutieren kann. Wir haben es im Bereich der Naturwissenschaften durchgängig mit wissenschaftlich-industriellen Komplexen zu tun. Warum sollte man ausgerechnet den Bio-Ingenieuren trauen, wenn sie beteuern, sie seien zum Segen der Menschen tätig. Während einem gesundheitsbesorgten, nach Lebensverlängerung lechzenden Publikum allerlei Verheißungen über die gentechnische Niederringung von modernen Krankheiten verkündet werden, sind die Biowissenschaften längst damit beschäftigt, gentechnologisch veränderte Organismen zur Herstellung von biologischen Waffen zu präparieren, trotz aller Abkommen, die die Herstellung von B-Waffen verbieten.
So manchem Leser wird es möglicherweise entgangen sein, dass im Jahr 1995 eine "Friesenheimer Erklärung" verfasst und in einer Großanzeige mit 1400 Unterschriften in der FAZ veröffentlicht wurde, die ein Nein ohne jedes Ja zur Patentierung lebendiger Wesen ausgesprochen hat. Wir haben sie nicht im Namen der Friesenheimer Bewohner, sondern, wie es allein redlich ist, im Namen der damals 5 Bewohner des alten Bahnhofs verfasst. Der Widerstand der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gegen die Veröffentlichung war erheblich. Süddeutsche, Frankfurter Rundschau und DIE ZEIT hätten uns einen Sonderpreis für Anzeigen, die im Interesse des Allgemeinwohls veröffentlicht werden, gewährt. Von einer solchen Vergünstigung war die FAZ, die wohl um die Gunst ihrer großen Anzeigenkunden fürchtete, weit entfernt.
Am Schluß möchte ich noch darauf zurückkommen, was es mit jenen auffälligen Kongressteilnehmern auf der 27. Steirischen Akademie auf sich hatte: Es waren Bauern, Saatgutfreunde. Jeder von ihnen berichtete davon, dass er sich mitsamt seiner Familie für eine oder zwei wilde Sorten, die der gigantischen Vereinheitlichung des Nutzpflanzenbestandes zum Opfer zu fallen drohten, verpflichtet hatte. Eine hütete eine bestimmte schwarze Bohnensorte, die er Jahr für Jahr auslegte, um ihren Bestand zu sichern. Ein anderer pflegte und bewahrte eine Apfelsorte, Kartoffelsorte usw. Sie berichteten, dass sie vom Ertrag nicht einmal für den eigenen Bedarf etwas abzweigen konnten. Unter großen Mühen und großer Sorgfalt brachten sie immer nur so viel Ernte zuwege, dass das Saatgut für die nächste Aussaat da war. Ich muss sagen: Vor diesen Bauern habe ich mehr Respekt und mehr Dankbarkeit empfunden als gegenüber der versammelten, hochkarätigen Wissenschaft.

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