Die
oft als "Unkräuter" bezeichneten Wildkräuter und Pflanzen
sind eigentlich die vollkommensten und wirksamsten Nahrungsergänzungsmittel
- oder besser gesagt ein wahres Lebensmittel dar. Und außerdem wachsen
diese gratis vor ihrer Haustüre, Balkon oder Garten.
Quelle: Rosemarie Hein, D-14532 Stahnsdorf - http://www.heilpraktikerinnen-stahnsdorf.de/
- Danke für die freundliche Bereitstellung
Die
"Naturapotheke" vor Ihrer Haustür
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Es
ist wieder so weit: Frühling lässt sein blaues Band
Aber auch
die grünen Schätzchen lassen nicht auf sich warten! Die ersten Brennnessel-Winzlinge
lugen frech aus der Laubdecke, in der Hoffnung, dass man ihnen kein (Brenn-)Härchen
krümme, der Giersch, ungeliebtestes "Unkraut" hat sich wieder
mal allen Ausrottungsbestrebungen widersetzt, erste harmlos wirkende Hopfentriebe
lassen noch nicht auf die verschlungenen Wege schließen, die sie über
alle Nachbarzäune hinweg gehen, sobald sie der Pubertät entwachsen
sind. Und die Löwenzahnstauden im Rasen? Hatte man sie nicht sorgsam
ausgestochen, um die uni-grüne Ordnung nicht mit den unberechenbaren
gelben Farbtupfern zu zerstören?
Bevor Sie nun erneut Kampfpläne schmieden, möchte ich Ihnen das
vollkommenste und wirksamste Nahrungsergänzungsmittel - oder eher ein
wahres Lebensmittel - vorstellen, das außerdem auch noch gratis vor
Ihrer Haustür wächst.
Ja, Sie lesen richtig: Das Arsenal einer ganzen Apotheke an Multivitaminen,
Mineral- und Arzneistoffen verbirgt sich in Ihrem Garten, auf der Wiese, im
Gemüsebeet, zwischen den Sträuchern: Ungeliebt, bis aufs (Rasenmäher-)Messer
bekämpft, Unkraut geschimpft: Nennen wir sie doch liebevoll "Wildkräuter"!
Die
verkannten Vitaminbomben
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Schauen wir uns doch mal die "Sonnenseite" von Löwenzahn, Brennnessel, Giersch & Co. an:
Vergleich
Wildpflanzen und Kulturpflanzen
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Erkenne: Überlegenheit der Wildpflanzen bei Magnesium: 3-fach, bei Eisen: 10-fach! Ähnliches trifft für den Kalziumgehalt zu.
Man staune: Überlegenheit der Wildpflanzen 23-fach!
(Quelle: FRANKE, W., Institut für Landwirtschaftliche Botanik der Universität
Bonn, Ernährungswiss. Umschau 28.6.1981)
Hinweise
für das Sammeln von Wildkräutern
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Gesundheit
durch "Unkräuter"
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Brennnessel (Urtica
dioica):
Zu Unrecht gefürchtet: Die Brennnessel wirkt blutreinigend, entwässernd,
putzt den gesamten Verdauungstrakt durch, aktiviert die Abwehrkräfte,
beruhigt die Nerven. Sie ist sehr siliziumhaltig, blutreinigend, entschlackend,
stärkt Haut und Knochen, reich an Eisen, Vitamin C, A und K, wirkt lt.
neueren Studien sehr gut gegen Rheuma und Gicht sowie gegen Arthrose. Nur
ganz jung ernten, die Brennhaare brechen ab, wenn man sie zwischen den Fingern
oder beim Schneiden zerdrückt.
Giersch/Geißfuß
(Aegopodium podagraria):
Die zarten, sich gerade entfaltenden Blätter schmecken sehr würzig,
man kann sie in größerer Menge verzehren. Sie enthalten viele Mineralien,
sehr viel Beta-Karotin und wirken - wie ihr lateinischer Name verrät
- gegen Gicht (Podagra) und Rheuma, weil sie sehr viel Basen liefern und Säuren
- wie Harnsäure - ausleiten können.
Löwenzahn (Taraxacum
officinale):
wirkt aufgrund seiner Bitterstoffe besonders heilsam auf Leber und Nieren,
ist blutreinigend (zur Frühjahrskur täglich 5 - 10 Stengel kauen!),
ist nützlich bei Rheuma und Gicht, Hautkrankheiten, Fettsucht, Gallensteinen,
Knorpeldegeneration. Das Kraut ist reich an Vitamin C und vielen Mineralien.
Junge Blättchen verwenden, aber auch die Blütenblätter.
Hopfensprossen (Humulus
lupulus):
Junge Hopfensprossen schmecken sehr angenehm und knackig, fast spargelähnlich.
Sie wirken gegen Leberstau, Gicht und Rheuma, Nervenunruhe und Depression,
dies vielleicht aufgrund ihres Gehaltes an Cholin (Lezithin). Hopfen hat auch
eine leichte phytoöstrogene Wirkung und lindert Beschwerden der Wechseljahre.
Schafgarbe (Achillea
millefolium):
Die ganz kleinen zarten Blättchen schmecken sehr würzig und enthalten
viele heilsame Stoffe für die Atemwege, für Magen, Darm und Herz.
Sie ist ein erstklassiges Heilmittel für alle Frauenleiden.
Noch weitere essbare
"grüne Schätze":
Wilde Möhre, Ackerschachtelhalm (ganz zarte Triebe), Sauerampfer, Sauerklee,
Spitzwegerich, Kapuzinerkresse, Ringelblume, Fenchel, Gänsefingerkraut,
Gundermann, Weidenröschen, Vogelmiere, Franzosenkraut, Melde, Schlüsselblume,
Veilchen, Maiaustrieb von Fichten und Lärchen, Lindenblüten und
-blätter, Holunderblüten und -triebe, Scharbockskraut (vor der Blüte),
Wiesenbocksbart, Brunnenkresse, Bärlauch, Knoblauchrauke, Nachtkerze
Immer nur ganz junge Triebe/Blättchen und nicht zuviel von einer Sorte!
Und
hier noch ein paar Rezeptanregungen
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Wildkräutersalat
I
Junge, zarte Wildkräuter (größere Menge), Gewürzkräuter
(kleinere Menge) und einige essbare Blüten im Garten sammeln, waschen,
grob schneiden. In einer Schüssel mit Apfel- oder Bananenstückchen
oder einigen Rosinen vermischen, mit Zitrone, etwas Honig und gutem Öl
(Olivenöl, Lein-, Raps-, Weizenkeimöl) oder Nussmus anmachen. Sonnenblumenkerne
oder Nüsse / Mandeln dazu.
Wildkräutersalat
II
Wildkräuter vorbereiten wie oben und mit kleingeschnittenem Gemüse
kombinieren (Tomate / Gurke / Zucchini oder Wurzelgemüse, Zuckerschoten
o.a.) mit Salatdressing oder Avocado-Salatcreme anrichten.
Salatdressing
- (den besten Salat kann man mit einem Supermarkt-Dressing erschlagen!)
Zitronensaft oder Balsamico-Essig, Olivenöl, Shoyu oder Tamari, etwas
Wasser und ev. Gewürze verschütteln.
Grüner Schönheits-Trunk
- statt Abendbrot, für einen regelrechten "Verjüngungsschlaf"
oder als "Morgenstarter"
Milch/Sojamilch/Ziegenmilch oder Joghurt/Kefir, Banane und viel Wildkräuter
cremig mixen. Variationen: etwas Honig, Pollen, Weizenkeime, Sonnenblumenkerne,
Leinsamen, Mandelmus, Lein- oder Weizenkeimöl o. ä. mitmixen. Langsam
löffeln (kauen!).
Schlaf-Trunk hilft,
das schlaffördernde Hormon Melatonin zu bilden
1 Tasse Milch/Joghurt, 1 Banane, 2 Datteln oder 1 Tl Honig, gemahlener Mohn,
einige beruhigende Kräuter wie Melisse, Borretsch, Lavendel, Pfefferminze,
Hopfensprossen mixen.
Wildkräuter-Spinat
Eine große Menge Wildkräuter (bes. Brennnessel und Giersch) waschen
und blanchieren (kurz in heißes Wasser) oder dämpfen, dann im Mixer
oder mit Pürierstab pürieren. Zwiebeln in Olivenöl glasig dünsten,
evtl. etwas Vollkornmehl-Schwitze machen und grüne Masse dazugeben, mit
saurer Sahne, Salz und Muskat abschmecken. Zu Kartoffeln oder Vollkorn-Nudeln.
Wildkräuter-Pesto
Multivitamine zum Würzen, für Pasta oder auf Brot
Verschiedene Wildkräuter, z.B. Giersch, Brennnessel, viel Knoblauchrauke
ganz fein mit etwas Meersalz oder Shoyu und gutem Olivenöl pürieren
(evtl. Knoblauch oder andere würzige Küchenkräuter und Sonnenblumenkerne
mitpürieren). In ein Glas füllen, mit Olivenöl bedecken, ab
in den Kühlschrank und rasch verbrauchen.
Wildkräuter-Quark
Magerquark mit Salz,
frischem Leinöl und viel grob geschnittenen Wildkräutern vermischen,
zu Pellkartoffeln oder Vollkornbrot.
Zu
guter Letzt...
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Nehmen
Sie sich Zeit, machen Sie das Kräutli-Sammeln zur Meditation.
Freuen Sie sich über den Schatz in Ihrem Garten, treten Sie
in Kontakt mit jeder Pflanze, danken Sie ihr! Schon allein dieser bewusste
Umgang mit den Pflanzenwesen wird Ihnen unschätzbaren gesundheitlichen
Gewinn bringen! Beobachten Sie, wie sich die Kräuterflora in Ihrem Garten
verändert: Jahrhundertealte Überlieferungen besagen, dass immer
genau die Kräuter in unsere nähere Umgebung kommen, die wir gerade
benötigen, aber auch annehmen und schätzen können. Ich kann
dies aus eigener Erfahrung bestätigen: Seit die Wildkräuter von
März bis Oktober zu meiner täglichen Ernährung gehören,
hat sich die Artenvielfalt in meinem Garten auffällig vergrößert.
Und Beziehungsprobleme mit Unkräutern gibts
auch nicht mehr!
Sogar Wunschkräuter (z. B. Knoblauchrauke und Herzgespann
vorher nie in meinem Garten gesehen) waren urplötzlich da. Und
jedes Jahr kommen neue Arten hinzu. Als ob sie spüren, dass sie hier
gebraucht, geschätzt und geliebt werden...
Mehr zum Thema Wild- und Heilkräuter erfahren Sie in meiner Broschüre
Grüne Kraft aus dem Garten und in meinen Kräuterseminaren.
Rosemarie Hein - www.heilpraktikerinnen-stahnsdorf.de
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