Mit
welchem Aufwand befestigt die Wirtschaft 1960 und 2009 ein Hausschild
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Ein Bauherr äußert
den Wunsch, ein Hausnummernschild an einen Holzpfahl zu nageln.
1960:
Ein Bauarbeiter nagelt das Schild an, bedankt sich für eine dafür
erhaltene Flasche Bier und geht.. Dauer: 20 Sekunden.
1970:
Bauarbeiter geht zu Polier. Der gestattet das Einschlagen des Nagels und
nimmt wohlwollend die Flasche Bier und eine Leberkässemmel in Empfang.
Dauer: 20 Minuten
1980:
Bauarbeiter geht zu Polier; der zum Bauleiter. Dieser bespricht die Problematik
mit dem Bauherrn bei einem Mittagessen, das der Bauherr bezahlt. Dafür
verrechnet er dem Bauherrn nur eine Regiestunde sowie eine Schachtel Nägel.
Dauer 2 Stunden.
1990:
Bauleiter holt (nach dem Mittagessen) drei Offerte bei Subunternehmern
ein. Vergibt den Auftrag an den Billigstbieter, schlägt 3% Generalunternehmerzuschlag
auf und legt dem Bauherrn eine Rechnung + 20%Ust. Dauer 2 Wochen
2000:
Bauleiter informiert Firmenchef. Dieser holt fünf Angebote bei Einmanngesellschaften
ein. Den Zuschlag bekommt der Billigste, verrechnet wird der Teuerste
plus 7% Generalunternehmerzuschlag. Dauer 2 Monate
2008:
Gleiche Prozedur wie 2000, jedoch zusätzlich:
Behördenbescheid, in dem ein statischer Nachweis verlangt wird sowie
die Zustimmung des Architekturbeirates. Parallel dazu läuft eine
Umweltverträglichkeitsprüfung an. Der Arbeitsvorgang wird in
den Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan der Baustelle eingearbeitet.
Sicherheitsfachkräfte werden tätig. Der Hammer wird CE- zertifiziert,
der Nagel aus einer Liste EU- zugelassener Befestigungsmittel ausgewählt.
Der Arbeiter wird akademisch unterwiesen, wie der Nagel einzubringen ist.
Er muss jedoch vorher noch zum Arbeitsmediziner, der seine geistige und
körperliche Eignung für die Tätigkeit "Nagel einschlagen"
attestiert. Wenn alles gut geht, die Umweltverträglichkeitsprüfung
positiv ausgeht und die Bedenken des Architekturbeirates abgeschmettert
werden können, darf der Nagel eingeschlagen werden. Ein Ziviltechniker
beobachtet mit Argusaugen den ordnungsgemäßen Vorgang und siegelt
das Abnahmeprotokoll. Nagelstatik und Abnahmeprotokoll fließen in
die "Unterlage für spätere Arbeiten" ein. Der Generalunternehmerzuschlag
wird auf 30% nachjustiert. Dauer 2 Jahre.
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