April 2015 www.initiative.cc
Wie
viel Geld braucht man um etwas zu bewegen ?
Privates Hilfsprojekt von Fam. Hagler
Es
gibt sehr viele private Hilfsprojekte, und Einzelne oder kleine Gruppen leisten
hier Unglaubliches, und wirkliche Nächstenliebe. Hier möchten wir
ein Projekt vorstellen, jenes von Markus Hagler aus St. Georgen i.A. (Oberösterreich).
Er reiste mit Frau und Tochter zu einem Studienprojekt seiner Tochter nach
Tansania und "Zufälle" bewogen ihn dazu, ein privates Hilfsprojekt
zu starten. Nach einem Jahr fuhr er wieder nach Tansania und konnte sehen,
was mit sehr wenig Geld (42.000,- Euro) bewegt wurde. Er berichtet auch über
seine Erfahrungen und die Dankbarkeit dieser Menschen.
Afrika
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01.04.2015 (Zusammengefasst von www.initiative.cc)
Der Grund für dieses Projekt liegt in einer unvergesslichen Beobachtung am Busbahnhof in der Stadt Mwanza. Inmitten des lauten und hektischen Treibens ankommender und abfahrender Busse und herumeilender, hektischer Menschenmassen beobachtete Fam. Hagler einen Mann, der sich auf allen vieren im Staub von Bus zu Bus seinen Weg suchte, um die Reisenden um Geld zu bitten.
Lediglich seine Handflächen
waren durch Badeschlapfen geschützt, mit den Knien berührte er
direkt den Boden und seine Unterschenkel waren senkrecht nach oben abstehend.
Er kann nicht aufrecht gehen. Dieser Anblick und dieses Elend hat uns sehr
berührt. Bald
wussten wir, dass es sich um Mr. Masalu handelt, welcher von Geburt an an
Kinderlähmung erkrankt ist. Er kann sich nur kriechend auf allen Vieren
fortbewegen. Bei sengender Hitze, aber auch bei Wind und Regen ist er gezwungen,
seinen Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu erbitten und zu
erbetteln.
Markus Hagler wollte diesem Mann helfen und so wurde das Projekt Tumaini ins Leben gerufen, welches innerhalb eines Jahres weit über Mr. Masalu hinausgeht.
Er rührte die Werbetrommel, sammelte Geld, verkaufte Knoblauch, hielt Vorträge. Ein Schulprojekt kam dazu, und vieles vieles mehr. Nikolaus Harnoncourt war von diesem Engagement angetan und hat nun die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen.
Reise
nach Tansania - ein Fest der Freude und des Dankes
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Nachdem das Projekt ein Jahr lief, reisten die Hagler`s vom 22.12.2014 - 13.01.2015 erneut nach Tansania um zu sehen, was mit dem Geld erreicht wurde.
Markus Hagler: "Unser 3-wöchiger Aufenthalt in Tansania war ein Fest der Freude und des Dankes. Strahlende Augen, herzliche Umarmungen, feierliche Empfänge sowie Tanz und Gesang haben unsere Herzen tief berührt". Dank der großartigen Unterstützung vieler wunderbarer Kinder und Erwachsenen haben wir im ersten Projektjahr fast Unglaubliches erreicht und realisieren können. So konnten wir im Zeitraum von weniger als einem Jahr insgesamt Euro 42.500.- in diese Projekte einfließen lassen. Das war ein unglaublicher Start und wir danken aus ganzem Herzen. Unser gemeinsames Hilfsprojekt ist sehr erfolgreich und in guten Händen. Mit unserem Vertrauensmann vor Ort (Mr. Avith Anatory) haben wir großes Glück. Er ist ein Organisationstalent, vertrauenswürdig und ehrlich. Ohne ihn könnten wir nichts realisieren. Die Projektgelder erreichen zu 100 Prozent ihr Ziel."
Was
kann man mit 42.000 Euro bewegen
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Was innerhalb eines Jahres erreicht wurde: (Bericht von der Homepage www.tumaini.at)
Grundstück
und Haus für Familie Masalu:
Mit
dem Kauf eines Grundstückes zur landwirtschaftlichen Bewirtschaftung
(6500 m²) und der Errichtung eines 3-räumigen Hauses konnte das
Elend eines Straßenbettlers, der wegen Kinderlähmung nicht aufrecht
gehen kann und mit seiner Frau und 3 Kindern ohne Wasser und ohne jede Einrichtung
menschenunwürdig in einem 6 m² großen Ziegenstall hauste,
ein Ende setzen.
Am 2.1.2015 besuchten wir Mr. Masalu und seine Familie, die vor lauter Aufregung und Freude die ganze Nacht davor nicht geschlafen hatte. Endlich kam die langersehnte Begegnung, denn sie wussten nicht, wer die Menschen waren, die ihnen zu einem menschenwürdigen Leben verhalfen. Und so begegneten wir Menschen, deren ganzes Wesen von tiefer Dankbarkeit und Freude erfüllt war. Mit Hilfe von Avith (unserem Vertrauensmann vor Ort) sind die Felder bestellt, mit der ersten Ernte von Mais und Erdnüssen begann der Weg in ein selbstständiges und unabhängiges Leben. Das ältere Mädchen, Kabula, besucht mit unserer Hilfe die Dorfschule und wird wohl als erstes Familienmitglied Lesen und Schreiben lernen.
Uns erwartete aber nicht
nur die Familie Masalu. Avith hat einen großen Empfang organisiert.
Mehr als 200 Menschen aus dem Dorf Ngeleke (25 km außerhalb
von Mwanza) empfingen uns in schönsten und buntesten Kleidern, sie
sangen, tanzten, trommelten für uns und hielten große Dankesreden,
dass wir EINEM VON IHNEN geholfen haben.
Für reiche,
erfolgs- und leistungsorientierte Europäer klingt es beinahe unglaubwürdig
und ist auch kaum vorstellbar, dass (einfache) Menschen in AFRIKA (noch)
dazu fähig sind, Freude FÜR andere Menschen empfinden können.
Brunnen
für ein Dorf:
Beim
Haus der Familie Masalu konnten wir mit dafür gewidmeten Spendengeldern
auch einen Brunnen errichten lassen.
Für 308 Familien
aus der Umgebung (Dorf NGELEKE), die diesen mitbenützen können,
hat sich mit diesem 30m tiefen Brunnen die Lebensqualität schlagartig
verbessert.
Der Brunnen ist so tief, dass er ganzjährig Wasser liefert. Ein Segen für die Menschen. Der erste Brunnen im Dorf, der sauberes Trinkwasser liefert. Bisher wurde dreckiges Wasser aus Erdlöchern oder Froschtümpeln nach Hause getragen - mit vielen negativen Folgen für die Gesundheit der Menschen. In Ngeleke gibt es keine einzige Wasserleitung. Wenn in einer Trockenzeit die Ernte ausfällt, leiden die Menschen im Dorf bittere Not.
35
Avocado-, Orangen- und Zitronenbäume
Eine
Investition für die Zukunft ermöglichte Landschaftsarchitekt Michael
H. FORSTER aus Gampern. In seinem Sinne konnten wir bei unserem Besuch bei
der Familie Masalu im Jänner 2015 im Rahmen eines großen Festes
gemeinsam mit Schülern des Dorfes Ngeleke 35 wertvolle
Bäume pflanzen.
Bereits in 2 Jahren
werden sie die ersten Früchte ernten können. Es ist dies eine
wertvolle Hilfe für die weitere Unabhängigkeit und Selbstständigkeit
der Familie Masalu.
861
Schuluniformen uns 10.000 Hefte
Unsere
Partnerschule, die MKOLANY PRIMARY SCHOOL NYAMAGANA, liegt am Stadtrand
von Mwanza am Viktoriasee und wird von 2534 SchüerInnen besucht. Etwa
die Hälfte von ihnen sind Halb- oder Vollwaisen und leben unter armen
Verhältnissen meist bei ihren Großeltern.
Für die ärmsten und bedürftigsten Kinder, die von der Schulleitung ausgesucht wurden, konnten wir von der TUMAINI WOMAN GROUP 500 Schuluniformen nähen lassen. Die 10.000 Hefte wurden an alle SchülerInnen verteilt. Für die Schüler in der Dorfschule bei Mr. Masalu folgten weitere 361 Uniformen.
Die TUMAINI WOMAN GROUP das sind unsere vier Näherinnen in einem kleinen Dorf auf der Strecke zu Mr. Masalu etwa 15 km außerhalb von Mwanza. Es war uns ein großes Anliegen, auch unsere Näherinnen kennen zu lernen. Die Frauen sind Witwen und so freuen wir uns besonders, dass Avith sie gefunden hat und wir sie mit unseren Aufträgen unterstützen können. 861 Uniformen haben sie für uns bereits genäht.
In einem kleinen Raum
arbeiten sie auf engstem Platz und sie sind froh, dass sie mit ihrem Verdienst
(es gibt nicht immer Aufträge) einigermaßen überleben können.
Nicht immer reicht das Geld, um auch die Miete oder den Strom regelmäßig
bezahlen zu können. (Die Jahreskosten für Strom z.B. betragen
etwa 100 Euro )
Es wurden mit dem Geld auch noch weitere kleine Projekte gemacht: SCHULFEST IN NGELEKE, Krankenpflege, Lebensmittelpakete Schulpatenschaften, Kalb und Hühner, ..
Zu den großen Wünschen des Dorfes gehört daher eine weitere Wasserquelle, eine Notapotheke mit einem Krankenbett und Unterstützung für die Schule. Die Dorfschule wird von 361 Schulkindern besucht. Aufgrund der weiten Wege und der zerstreuten Siedlungsstruktur wollen wir 2015 an einem zentralen Platz besonders auch für die Kinder der Schule einen zweiten Brunnen errichten.
FREUDE
für andere empfinden
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Mehr als 200 Menschen aus dem Dorf Ngeleke (25 km außerhalb von Mwanza) empfingen uns in schönsten und buntesten Kleidern, sie sangen, tanzten, trommelten für uns und hielten große Dankesreden, dass wir EINEM VON IHNEN geholfen haben.
Für reiche, erfolgs- und leistungsorientierte Europäer klingt es beinahe unglaubwürdig und ist auch kaum vorstellbar, dass (einfache) Menschen in AFRIKA (noch) dazu fähig sind, Freude für andere Menschen empfinden können. Das nicht zu verlernen, erfordert ein tiefes, existentielles Gegründet-Sein in einem lebensbejahenden Geist. Diese Menschen sind noch sehr geübt in Hoffnung, Zuversicht, Wohlwollen und Frieden.
Sicher liegt eine Form des Glücklich- und Zufrieden-Seins dieser armen Menschen darin, dass sie noch gut in Resonanz sind mit sich und sehr vielem, was sie tun und wie sie leben, sind. In Resonanz zu sein mit sich und zu/mit anderen ist eine besondere Form der Lebenskunst. Vielleicht finden auch wir etwas vom Glück der scheinbar Armen, wenn wir uns wieder mehr in Muße, Zufriedenheit oder Dankbarkeit üben.
Viele dieser WERTE sind den meisten Menschen, die in Wohlstand und Über-Fluss leben, ziemlich fremd bzw. schwer zugänglich geworden. Unser Wohl-Stand kennt nur einen WERT - und der heißt Geld = Leistung = Erfolg. Er bestimmt den Wert eines Menschen. Die Folge sind Wettbewerb, Besitz und Haben-Wollen .. und mit ihnen folgen Angst und Neid und Gier und Geiz. Erfolgsverwöhnte Menschen orientieren sich im Außen und entfernen sich immer mehr vom LEBEN im existentiellen Sinn.
Drum können wir
uns kaum vorstellen, dass sich Menschen FÜR andere Menschen freuen
können. Wir sind sehr dankbar, dass wir dies in Afrika sehen, spüren
und erleben durften.
Helfen
stärkt das Selbstgefühl
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Die Gewissheit, dass ich durch mein Tun in der Welt etwas verändern und Positives bewirken kann, stärkt das Selbstvertrauen und gibt Hoffnung eine wichtige innere Ressource für gelingendes Leben. Die Freude des gemeinsamen Tuns ist ansteckend und verbindend. Sie wird zum Symbol der Solidarität von Mensch zu Mensch über Grenzen hinweg.
Der Traum, in Tansania für die Familie von Mr. Masalu ein Haus zu bauen und die unwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen für 2534 afrikanische SchülerInnen zu verbessern, ist für die SchülerInnen der NMS St. Georgen/A. längst kein Luftschloss mehr.
Viele Aktivitäten werden realisiert, im Helfen entsteht die Erfahrung und das Gefühl von Glück und Sinn. Die Kinder sind sensibel und dankbar für Projekte dieser Art, denn sie lassen sich berühren und spüren ebenso wie die Erwachsenen, im schnellen passiven Konsum liegt auf Dauer keine Erfüllung. Leider wird dadurch genau das Gegenteil, nämlich innere Leere - existentielles Vakuum (Viktor Frankl) geschaffen. Dieser Leere will unser Projekt entgegenwirken.
Daher ist die Freude
und Überzeugung, dass das Afrika-Hilfsprojekt den österreichischen
Kindern ebenso wie den afrikanischen innere Bilder der Hoffnung, des Mutes,
des Gelingens und somit viel Sinn vermittelt, besonders groß.
Markus Hagler
Wenn jemand dieses
Projekt unterstützen will, dann findet er auf der Homepage www.tumaini.at
alle weiteren Infos. Mit wenig Geld wird hier viel erreicht !!
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