Februar 2015 www.initiative.cc
Nur
Mutter und/oder Hausfrau ?
Eine kleine Geschichte
Eine
kleine Geschichte einer Mutter, die am Amt abschätzig behandelt wurde,
bis sie folgendes tat ...........
Auf
dem Amt
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Eine Frau namens Emily ging zum Amt, um ihren Führerschein zu verlängern.
Als die Beamtin nach ihrem Beruf fragte, zögerte Emily, da sie nicht
genau wusste, was sie offiziell sagen soll. Ich meine, sagte
die Amtsfrau, Haben sie einen Job oder sind sie nur... - Natürlich
habe ich einen Job ich bin Mutter, fiel Emily ihr ins Wort.
Mutter ist keine offizielle Berufsbezeichnung. Also: Hausfrau,
sagte die Beamtin.
Ich hatte diese kleine Geschichte schon völlig vergessen, bis ich mich eines Tages in der gleichen Situation wiederfand.
Die Dame bei mir am Schalter war offensichtlich eine Karrierefrau effizient, selbstbewusst und sie legte wahrscheinlich großen Wert darauf, einen hochtrabenden Titel wie Höhere städtische Registrierungsbeamtin oder Behördliche Fragenstellungsbeauftragte zu haben.
Ihr Beruf?, fragte sie mit abschätzigem Blick. Ich habe keine Ahnung, was dann mit mir passierte, aber diese Worte kamen spontan über meine Lippen: Ich bin Forschungsbeauftragte am Institut für Kinderentwicklung und zwischenmenschliche Beziehungen.
Sie hielt inne, den Kugelschreiber kurz über dem Formular festgefroren, und sah mich an, als hätte sie sich verhört. Also habe ich mich langsam und deutlich wiederholt, die wichtigsten Worte betonend. Und dann konnte ich mit einem inneren Kichern dabei zusehen, wie sie versuchte, den Titel in das kleine Formularfeld einzutragen.
Dürfte ich wohl fragen, sagte die Beamtin mit vorsichtigem Interesse, was sie an ihrem Institut genau machen?
Ich hörte mich
voller Selbstbewusstsein und ohne Zögern sagen: Ich führe
ein Langzeit-Forschungsprogramm (welche Mutter tut das nicht) im Labor und
in der Feldforschung (also drinnen und draußen) durch. Ich arbeite
gerade an meiner Professur (als professionelle Familienmanagerin natürlich)
und habe bereits vier Auszeichungen bekommen (alles Töchter). Das alles
ist natürlich höchst anspruchsvoll und meistens arbeite ich 14
Stunden oder mehr am Tag (eigentlich ist man ja 24 Stunden in Bereitschaft).
Der Job ist definitiv eine größere Herausforderung als irgendwelche
Allerwelts-Karrieren in der Wirtschaft oder so, aber dafür ist der
Lohn auch viel besser und zufriedenstellender als alles Geld der Welt.
Man merkte, wie die Dame immer respektvoller wurde, am Ende hat sie mich sogar persönlich zur Tür begleitet.
Als ich danach in unsere Einfahrt fuhr, voller Freude über meine neue, glamouröse Karriere, wurde ich von meinen Laborassistentinnen begrüßt 13, 7 und 3 Jahre alt. Ich konnte unser neues Forschungsmodell im Kinderentwicklungsprogramm (6 Monate alt und zuckersüß), dabei hören, wie es ein neues Vokalmuster ausprobierte.
Ich fühlte mich fantastisch. Ich habe die Bürokratie besiegt! Und ich bin jetzt in den Akten jemand bedeutenderes und besondereres als einfach nur eine Mutter.
Mutter: Was für eine wundervolle Karriere!
Werden dann Großmütter eigentlich zu Senior-Forschungsbeauftragten am Institut für Kinderentwicklung und zwischenmenschliche Beziehungen? Ich glaube schon. Und Tanten sind Wissenschaftliche Forschungsmitarbeiter...
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