Mai 2022 www.initiative.cc
Mammografie-Screening
Mehr Schaden als Nutzen ?
In Deutschland wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre ein Mammografie-Screening angeboten – die Teilnahme ist zwar freiwillig, aber ist diese Vorsorgeuntersuchung auch sinnvoll? Ein englischer Dokumentarfilm mahnt zur Vorsicht.
Brustkrebs Präventionsfalle |
Quelle des Artikels: https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/brustkrebs-die-praeventionsfalle
Der vor Kurzem veröffentlichte Dokumentarfilm „Boobs: The War on Women’s Breasts“ zeigt eindrücklich, dass Mammografien vielen Frauen mehr Schaden als Nutzen bringen.
Ein durch Mammografien als Diagnoseinstrument verursachtes Problem ist, dass mit dem Verfahren viel zu häufig Brustkrebs diagnostiziert und behandelt wird, etwa durch falsch positive Befunde oder nicht notwendige Biopsien. Der Film legt dar, dass mit Einführung der Mammografie im Laufe von 30 Jahren bei 1,3 Millionen Frauen Brustkrebs „überdiagnostiziert“ wurde – sprich, es wurden Tumore gefunden, die nie klinische Symptome verursacht hätten. Mammografien und die darauf folgenden Biopsien könnten dadurch zur Ausbreitung des Krebses im Körper beigetragen haben. Darüber hinaus könnten Pathologen bei bis zu einem Viertel der Biopsien eine falsch positive Krebsdiagnose gestellt haben, sodass die deswegen erfolgten Mastektomien nicht notwendig gewesen wären.
Ebenfalls problematisch ist die hohe Dosis ionisierender Strahlung, die bei einer Mammografie eingesetzt wird. Die Strahlung allein kann schon zur Entstehung von Brustkrebs beitragen. Auf die Frage, welcher Strahlendosis Frauen bei einer Mammografie ausgesetzt sind, antwortet Dr. Ben Johnson, Autor des Buches „No Ma’amograms“, mit:
„Mindestens die 100-fache Strahlung eines Thorax-Röntgens.“
Diese Aussage mag viele Frauen in den USA überraschen, die als standardmäßige Vorsorgemaßnahme gegen Brustkrebs eine Einladung zur Mammografie erhalten – und dies ist nur eine der vielen Informationen aus der Dokumentation „Boobs: The War on Women’s Breasts“, die Ihnen die Augen öffnen werden.
Zu Beginn des Films wird erklärt, dass alle Aussagen von wissenschaftlicher Literatur gestützt werden, obwohl vieles dem allgemeinen Standpunkt der konventionellen Medizin widerspricht. Mediziner aus verschiedenen US-Bundesstaaten (etwa Kalifornien, Georgia, Virginia oder Arizona) und anderen Ländern (beispielsweise der Schweiz) stellen ihr Expertenwissen in Interviews zur Verfügung und erklären, warum wir Mammografien zur Brustkrebsprävention möglicherweise überdenken sollten.
Einer der hartnäckigsten Mythen der konventionellen Medizin lautet, dass Mammografien die beste Vorsorgeuntersuchung in Bezug auf Brustkrebs darstellen, da „Tumore bis zu zwei Jahre früher entdeckt werden können, ehe sie für die Patientin oder deren Arzt fühlbar sind“.1 Die Dokumentation zeigt allerdings, dass der Krebs bereitszwei bis fünf Jahregewachsen sein kann, ehe ein Knoten in der Brust zu ertasten ist. „Mammografie ist keine Früherkennung“, sagt Johnson.
Im Film wird ebenfalls auf den Mythos eingegangen, dass Mammografien das Krebswachstum oder die -streuung auf keinen Fall begünstigen können. Als Beispiel wird die Geschichte einer Frau herangezogen, bei der Brustkrebs im Stadium drei diagnostiziert wurde. Die Ärzte gaben ihr noch ein Jahr zu leben. Die Frau stellte ihren Lebensstil um – und ein Großteil der Tumore verschwand. Jahre später war der Krebs stabil, bis eine Biopsie und mehrere Mammografien durchgeführt wurden. Die Frau berichtete, der Krebs habe sich danach ausgebreitet – und ein Tumor sei an der Stelle gewachsen, an der die Biopsie durchgeführt worden war.
Bei einer Biopsie werden aus einem Tumor oder einem Organ Gewebeproben entnommen und anschließend unter einem Mikroskop untersucht, meist um festzustellen, ob es sich um Krebs handelt. Nadelbiopsien zum Beispiel sind ein übliches schulmedizinisches Verfahren zur Diagnose von Brustkrebs. Sie können allerdings dazu führen, dass bösartige Krebszellen vom Tumor „abgerissen“ werden und den Krebs in andere Bereiche des Körpers tragen.
Wie bereits erwähnt, führen Mammografien teilweise zur Überdiagnose und damit auch zu unnötigen Behandlungen wie Biopsien.2 Eine Studie des John Wayne Cancer Institute ergab beispielsweise, dass Nadelbiopsien, verglichen mit Exzisionsbiopsien, bei denen ein Knoten vollständig entfernt wird, die Ausbreitung von Krebs fördern können.3
Die Studienautoren kamen zu dem Schluss, dass bei
„Manipulation eines Tumors durch Feinnadel- oder Hohlnadelbiopsie ein Zusammenhang mit häufigerem Auftreten von Metastasen im Wächterlymphknoten nachweisbar ist, möglicherweise durch die mechanische Reizung des Tumors durch die Nadel.“4
Johnson bezeichnet Biopsien als „Kuss des Todes“, da die Nadel durch Milliarden von Zellen fährt, den Tumor durchsticht, auf der anderen Seite austritt, auf dem „Rückweg“ Zellen mit sich reißt und so zur Ausbreitung von Krebs im Körper beiträgt.
Dr. Manfred Doepp, medizinischer Leiter des Holistic Center in der Schweiz, vertritt ebenfalls die Ansicht, Biopsien könnten die Ausbreitung von Krebs fördern. Darüber hinaus ist er der Meinung, dies könne schon durch das Zusammenpressen der Brust während der Mammografie geschehen. Die Dokumentation zitiert eine imBritish Medical Journalveröffentlichte Antwort, die besagt, dass „fundierte wissenschaftliche Studien, veröffentlicht in anerkannten medizinischen Fachzeitschriften, das Konzept untermauern“, die Quetschung der Brust während der Mammografie könnte schädlich sein.5
Die Annahme, Mammografie sei ein präzises Diagnoseinstrument, ist ein weiterer Mythos, der im Film entlarvt wird. Es kommt sowohl zu falsch positiven als auch zu falsch negativen Ergebnissen – die Kompetenz des Radiologen bei der Interpretation der Aufnahmen ist dabei ein entscheidender Faktor.
Schematische Darstellung einer Mammographie
Als Wissenschaftler in den USA die Entwicklung von Brustkrebs im Früh- und Endstadium bei Frauen über 40 Jahren von 1976 bis 2008 statistisch untersuchten, stellten sie fest, dass sich die Zahl der jährlich diagnostizierten Brustkrebsfälle im Frühstadium mit Einführung der Mammografie verdoppelt hatte.6 Die Zahl der Frauen, die Brustkrebs im Endstadium hatten, war in diesem Zeitraum allerdings um acht Prozent zurückgegangen. Die Forscher kamen daher zu dem Schluss, dass nur ein kleiner Teil der im Frühstadium diagnostizierten Fälle ein fortgeschrittenes Stadium der Krankheit erreichen würde:
„Obwohl die Zahl der im Frühstadium entdeckten Fälle von Brustkrebs deutlich anstieg, sank die Anzahl der Frauen, bei deren Mammografie Krebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde, kaum. Obwohl sich nicht feststellen lässt, welche Frauen davon betroffen waren, legt dieses Ungleichgewicht nahe, dass es zu massiver Überdiagnose kommt, wovon knapp ein Drittel aller neu diagnostizierten Krebspatientinnen betroffen sind. Die Untersuchungsmethode hat im besten Fall nur geringe Auswirkungen auf die Zahl der Todesfälle durch Brustkrebs.“7
Die Wissenschaftler kamen daher zu dem Schluss, dass durch die Einführung der Mammografie im Verlauf von 30 Jahren bei 1,3 Millionen Frauen Brustkrebs überdiagnostiziert worden war.
Diese Überdiagnose von Brustkrebs bringt ernste Risiken mit sich, etwa überflüssige Behandlungen, unnötigen psychischen Druck und Ängste. In einer weiteren im Film zitierten Studie wird berichtet, dass in den USA jährlich mehr als eine Million Brustbiopsien durchgeführt werden, 75 bis 80 Prozent davon sind gutartig.8 Man schätzt, dass bis zu einem Viertel der Gewebeproben von Pathologen falsch diagnostiziert worden sein könnten9 – und manchmal liegt das Ergebnis der Gewebeprobe als gutartig erst vor, nachdem eine überflüssige Mastektomie (Brustamputation) durchgeführt wurde.
In Israel landete 2020 ein solcher Fall vor Gericht. Eine Frau erhielt eine Brustkrebsdiagnose, nachdem zwei medizinische Einrichtungen die Proben als positiv befundet hatten. Infolgedessen musste sie sich einer sechsmonatigen Chemotherapie unterziehen und der Gewebeknoten wurde ihr zusammen mit einem Teil der Brust entfernt. Als der Knoten nach der Entfernung untersucht wurde, stellte sich laut Klageschrift heraus, dass die Zellen gutartig waren.10
2015 enthüllten Forscher des Boston Children’s Hospital in Massachusetts, die falsch positiven Mammografien und die Überdiagnose von Brustkrebs bei Frauen im Alter von 40 bis 59 würden in den USA jährlich Kosten von vier Milliarden Dollar verursachen.11
Der Fall von Nancy Cappello ist ebenfalls Teil der Dokumentation. Cappello erhielt die Diagnose Brustkrebs, obwohl zwei kurz zuvor gemachte Mammografien unauffällig gewesen waren. Der Krebs wurde nicht gefunden, weil Cappello eine hohe Brustdichte aufweist. Erst als der Arzt einen harten Streifen in ihrer Brust ertastete und eine Ultraschalluntersuchung zusätzlich zur Mammografie anordnete, wurde der Tumor entdeckt.
Cappello wurde zur Vorreiterin einer Bewegung, die Frauen über die Probleme eine Mammografie bei hoher Brustdichte aufklären möchte. Einen Tumor in einer solchen Gewebestruktur zu entdecken sei wie „einen Eisbären im Schneesturm zu suchen“. Sie sagt:
„Ich machte mich – zu Forschungszwecken – auf die Suche nach Informationen und fand heraus, dass knapp zehn Jahre vor meiner Diagnose bereits sechs große Studien mit mehr als 42.000 Frauen zu dem Ergebnis gekommen waren, dass bei einer Ergänzung von Mammografien durch Ultraschalluntersuchungen bei Frauen mit hoher Brustdichte die Erkennung von Krebs von 48 auf 97 Prozent gesteigert werden konnte. Ich fand auch heraus, dass Frauen mit extrem hoher Brustdichte ein fünfmal höheres Brustkrebsrisiko haben als Frauen mit viel Fettgewebe in der Brust.“12
Und weiter:
„Ich musste mich einer Mastektomie und einem Brustwiederaufbau unterziehen und durchlief acht Chemotherapie- sowie 24 Strahlentherapiezyklen. Der pathologische Befund bestätigte Brustkrebs im Stadium 3c, da der Krebs bereits in meine Lymphknoten gestreut hatte. Mir wurden 18 Lymphknoten entfernt, 13 davon enthielten Tumore – dabei war meine Mammografie wenige Wochen davor ,unauffällig‘ gewesen. Sieht so Früherkennung aus?“
Als Reaktion auf Cappellos Informationsbewegung haben 38 US-Bundesstaaten verpflichtende Gesetze zur Analyse der Brustdichte verabschiedet. Im Film wird angeführt, bis zu 90 Prozent aller Frauen hätten zumindest teilweise dichtes Brustgewebe, was das Ergebnis einer Mammografie verfälschen könnte. Sie würden von einer Ultraschalluntersuchung der gesamten Brust profitieren – doch dieses Diagnoseinstrument ist nicht überall verfügbar. Im Film berichten die Frauen, man habe ihnen zwar gesagt, sie hätten eine hohe Brustdichte, jedoch nicht, was das für die Effektivität einer Mammografie bedeuten würde.
Duktales Karzinom in situ (DCIS) bezeichnet die krankhafte Wucherung von Zellen in den Milchgängen der weiblichen Brust, es bilden sich Läsionen mit etwa 1–1,5 Zentimeter Durchmesser. Obwohl die Zellen unter dem Mikroskop bösartig sind, sind sie noch nicht in das umgebende Gewebe eingedrungen und werden daher als „Krebsvorstufe“, nichtinvasiv und „Brustkrebs im Stadium null“ betrachtet. Einige Experten empfehlen sogar, DCIS nicht als Krebs einzustufen.
Der Film berichtet von einer Frau, der trotz dieser Empfehlungen aufgrund einer DCIS-Diagnose beide Brüste amputiert worden waren. DCIS stellt heute etwa 20 bis 25 Prozent aller „Brustkrebsdiagnosen“,13 die Standardbehandlung bei DCIS ist entweder Mastektomie oder eine die Brust erhaltende, operative Entfernung des Gewebes mit anschließender Strahlentherapie.
Ein Review im British Journal of Cancer führt aus:
„Im Grunde genommen werden Frauen mit DCIS als ,Krebspatientinnen‘ tituliert, mit Ängsten als Begleiterscheinung und allen negativen Auswirkungen auf ihr Leben, obwohl die meisten DCIS-Läsionen voraussichtlich niemals zu invasivem Brustkrebs werden. Da nicht feststeht, welche Läsionen sich zu invasivem Krebs entwickeln, ist die gegenwärtige Risikobewertung irreführend und beeinflusst in weiterer Folge den Dialog zwischen Medizinern und Frauen mit DCIS-Diagnose. Das führt bei einigen, möglicherweise bei vielen Frauen zu einer Überbehandlung.“14
Ist die Strahlung einer Mammografie gefährlich?
Ein weiteres Problem ist, dass für Mammografien ionisierende Strahlung in relativ hoher Dosis genutzt wird, die selbst zur Entstehung von Brustkrebs beitragen kann. In einer Studie aus dem Jahr 2016 wird angemerkt:
„Ionisierende Strahlung, wie sie beim Mammografie-Röntgen eingesetzt wird, könnte mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Krebs einhergehen.“15
Die Studienautoren weisen darauf hin, dass Personen, die Träger bestimmter Genvarianten sind oder erblich bedingt ein erhöhtes Brustkrebsrisiko haben, ionisierende Strahlung so weit wie möglich meiden sollten. Ausgerechnet für letztgenannte Personengruppe empfiehlt die Schulmedizin routinemäßige Mammografien, manchmal sogar öfter.
Immerhin wird den Patientinnen in dieser Studie eine andere – sicherere – Untersuchungsmethode nahegelegt: Ultraschall oder Magnetresonanztomografie (MRT).16 Eine „neue und verbesserte“ Form von Mammografie namens 3-D-Tomosynthese, vereinfacht gesagt eine Computertomografie der Brüste, ist laut den Studienautoren besonders problematisch, da die Strahlendosis dabei erheblich höher ist als bei herkömmlichen Mammografien.
Laut einer anderen Studie steht die jährliche Untersuchung mit digitalen oder analogen Mammografien bei Frauen im Alter von 40 bis 80 Jahren in Zusammenhang mit der Entstehung von Brustkrebs und 20 bis 25 Krebstoten pro 100.000 untersuchten Frauen im Jahr.17 Sprich, jedes Jahr sterben 20 bis 25 Frauen pro 100.000 Untersuchten an einem durch Mammografie induzierten Brustkrebs. Die 3-D-Mammografie benötigt sogar mehrere Bilder aus verschiedenen Winkeln für eine dreidimensionale Abbildung, das Risiko durch die Strahlung ist daher logischerweise deutlich größer als bei einer herkömmlichen 2-D-Mammografie.
Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, sollten Frauen alle zur Verfügung stehenden Untersuchungsmethoden sowie deren Vor- und Nachteile kennen und frei wählen dürfen.
Mammografie ist nur eine der möglichen Methoden und weist erhebliche Nachteile auf. Andere, möglicherweise sicherere Optionen sind die Abtastuntersuchung der Brust durch die Frauen selbst oder ihren Arzt, Thermografie, Ultraschall und MRT.
Thermografie und Ultraschall nutzen keine ionisierende Strahlung und könnten sogar Veränderungen entdecken, die auf Mammografien nicht zu sehen sind, speziell bei Frauen mit hoher Brustdichte. Die beiden Diagnoseinstrumente werden am Ende des Films im Detail erläutert, sind aber in den USA nur schwer zugänglich, da die milliardenschwere Mammografie-Industrie den flächendeckenden Einsatz verhindert.
Wichtig zu verstehen ist auch, dass Mammografien Brustkrebs nicht verhindern können. Brustkrebsprävention umfasst einen gesunden Lebensstil, die Vermeidung von Toxinen und die Beachtung einiger Regeln bei der Ernährung, etwa betreffend Vitamin D. Dieses Vitamin kann das Krebsrisiko drastisch senken – es ist daher von großer Bedeutung, den Vitamin-D-Spiegel zu optimieren.
Die angeführten Faktoren zu ignorieren, bloß regelmäßig zur Mammografie zu gehen und zu glauben, man sei geschützt, ist ein Trugschluss, den sich viele Frauen von der Schulmedizin haben einreden lassen. Diese potenziell tödliche Falle lässt sich mit einem gesunden Lebensstil sowie eingehender Beschäftigung mit anderen möglichen Untersuchungsmethoden auf Brustkrebs vermeiden.
Quelle des Artikels: https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/brustkrebs-die-praeventionsfalle
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