Februar 2014 www.initiative.cc
Freunde sind Engel
Eine
Geschichte zum Nachdenken
|
Eines Tages, ich war
gerade das erste Jahr auf der High School, sah ich ein Kind aus meiner Klasse
nach Hause gehen. Sein Name war Kyle. Es sah so aus, als würde er alle
seine Bücher mit sich tragen. Ich dachte mir: "Warum bringt wohl
jemand seine ganzen Bücher an einem Freitag nach Hause? Das muss ja
ein richtiger Dummkopf sein." Mein Wochenende hatte ich schon verplant
(Partys und ein Fußballspiel mit meinen Freunden morgen Nachmittag),
also zuckte ich mit den Schultern und ging weiter.
Als
ich weiter ging, sah ich ein Gruppe Kinder in seine Richtung laufen. Sie
rempelten ihn an, schlugen ihm seine Bücher aus den Armen und schubsten
ihn, so dass er in den Schmutz fiel. Seine Brille flog durch die Luft, und
ich beobachtete, wie sie etwa drei Meter neben ihm im Gras landete. Er schaute
auf und ich sah diese schreckliche Traurigkeit in seinen Augen. Mein Herz
wurde weich. Ich ging zu ihm rüber, er kroch am Boden umher und suchte
seine Brille, und sah Tränen in seinen Augen. Als ich ihm seine Brille
gab, sagte ich: "Diese Typen sind Blödmänner.."
Er schaute zu mir auf
und sagte: "Danke!" Ein großes Lächeln zierte sein
Gesicht. Es war eines jener Lächeln, die wirkliche Dankbarkeit zeigten.
Ich half ihm seine Bücher aufzuheben und fragte ihn, wo er wohne. Es
stellte sich heraus, dass er in meiner Nähe wohnt, also fragte ich
ihn, warum ich ihn vorher nie gesehen habe. Er erzählte mir, dass er
zuvor auf eine Privatschule gegangen war. Ich hätte mich nie mit einem
Privat-Schul-Kind abgeben.
Den ganzen Nachhauseweg unterhielten wir uns; und ich trug seine Bücher.
Er war eigentlich ein richtig cooler Kerl. Ich fragte ihn, ob er Lust hätte
mit mir und meinen Freunden am Samstag Fußball zu spielen. Er sagte
zu. Wir verbrachten das ganze Wochenende zusammen, und je mehr ich Kyle
kennen lernte, desto mehr mochte ich ihn. Und meine Freunde dachten genauso
über ihn.
Es begann der Montag Morgen, und auch Kyle mit dem riesigen Bücherstapel war wieder da. Ich stoppte ihn und sagte: "Oh man, mit diesen ganzen Büchern wirst du eines Tages noch mal Richtige Muskeln bekommen." Er lachte und gab mir einen Teil der Bücher. Während der nächsten vier Jahre wurden Kyle und ich richtig gute Freunde.
Als wir älter
wurden, dachten wir übers College nach. Kyle entschied sich für
Georgetown, und ich mich für Duke. Ich wusste, dass wir immer Freunde
sein werden, und diese Kilometer zwischen uns niemals ein Problem darstellen
würden.
Er wollte Arzt werden und ich hatte vor eine Fußballer-Karriere zu
machen. Kyle war Abschiedsredner unserer Klasse. Ich neckte ihn die ganze
Zeit, indem ich sagte, er sei ein Dummkopf. Er musste eine Rede für
den Schulabschluss vorbereiten. Ich war so froh, dass ich nicht derjenige
war, der sprechen musste.
Abschlusstag, ich sah
Kyle. Er sah großartig aus. Er war einer von denen, die während
der High School zu sich selber finden und ihren eigenen Stil entwickeln.
Er hatte mehr Verabredungen als ich und alle Mädchen mochten ihn. Manchmal
war ich richtig neidisch auf ihn. Heute war einer dieser Tage. Ich konnte
sehen, dass er wegen seiner Rede sehr nervös war. Ich gab ihm einen
Klaps auf den Rücken und sagte: "Hey, großer Junge, du wirst
großartig sein." Er sah mich mit einem jener Blicke (die wirklich
dankbaren) an und er lächelte. "Danke!", sagte er.
Als er seine Rede begann, räusperte er sich kurz und fing an: "Der
Abschluss ist eine Zeit, um denen zu danken, die dir halfen, diese schweren
Jahre zu überstehen. Deinen Eltern, Deinen Lehrern, Deinen Geschwistern,
vielleicht einem Trainer... aber am meisten Deinen Freunden. Ich sage euch,
das beste Geschenk, das ihr jemandem geben könnt, ist eure Freundschaft.
Lasst mich euch eine Geschichte erzählen."
Ich
schaute meinen Freund etwas ungläubig an, als er von dem Tag erzählte,
an dem wir uns das erste mal trafen. Er hatte geplant, sich an diesem Wochenende
das Leben zu nehmen. Er erzählte weiter, dass er seinen Schrank in
der Schule ausgeräumt hat, so dass seine Mutter es später nicht
tun müsste, und darum trug sein ganzes Zeug nach Hause.
Er schaute mich an und lächelte. "Gott sei Dank, ich wurde gerettet.
Mein Freund hat mich von dieser unsäglichen Sache bewahrt." Ich
konnte spüren, wie die Masse den Atem anhielt als dieser gutaussehende,
beliebte Junge uns von seinem schwächsten Augenblick im Leben erzählte.
Ich bemerkte wie seine Mutter und sein Vater lächelnd zu mir herüber
sahen, genau das selbe, dankbare Lächeln.
Niemals zuvor
spürte ich solch eine tiefe Verbundenheit.
Unterschätze niemals die Macht Deines Handelns. Durch eine kleine Geste kannst du das Leben einer Person ändern. Zum Guten oder zum Bösen. Die Schöpfung setzt uns alle ins Leben des anderen, um uns gegenseitig zu beeinflussen, auf jede Art und Weise. Sieh' das Gute in anderen.
Freunde sind Engel, die uns wieder auf die Beine helfen, wenn unsere Flügel vergessen haben wie man fliegt.
Weitere Geschichten auf unserer Homepage
|
Viele weitere Geschichten und Weisheiten finden sich unter der Rubrik "Geschichten - Weisheiten - (Lustiges)"
Sinn dieser Information (hier klicken)
INITIATIVE
Information - Natur - Gesellschaft
A-4882 Oberwang
Homepage: www.initiative.cc