Entnommen aus dem sehr empfehlenswerten
Buch "Der homöopathische Hausarzt" von Dr. med.
Klaus Bielau.
Dieses Buch sollte ein Standard Buch und Nachschlagewerk in jedem Haushalt
sein.
Samuel
Hahnemann - 1755-1843
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Hahnemanns Vater, ein Porzellanmaler, möchte seinem begabten Sohn eine höhere Bildung angedeihen lassen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse erlauben dies jedoch nur kurz. Er erlangt schließlich einen Freiplatz an der Fürstenschule in Meißen und beginnt mit 20 Jahren das Medizinstudium in Leipzig. Seinen Unterhalt verdient er sich mit Nachhilfestunden und Übersetzungen von Werken der Medizin und Chemie.
Während seines Studiums kommt Hahnemann auch nach Wien, wo ihn QUARIN, ein Leibarzt Maria Theresias, fördert und ihn als einzigen seiner Studenten auch zu den Privatpatienten mitnimmt. Nach dieser Zeit arbeitet er in Hermannstadt, im heutigen Rumänien, als Landarzt.
Wieder zurück in Deutschland übt Hahnemann seinen Beruf zunächst nicht aus, da er die gelehrten Methoden der Medizin "mehr als zusätzliche Schwächung des Körpers denn als ärztliches Tun" empfindet. Er wendet sich der Chemie zu und arbeitet in den Labors verschiedener Apotheken.
Eine Berufung als Universitätsprofessor für Chemie lehnt er 1790 trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten seiner wachsenden Familie ab. In dieses Jahr fällt die Geburtsstunde der Homöopathie. Bei der Übersetzung der Materia medica von CULLEN, einem schottischen Chemiker, stößt er sich am magenstärkenden Einfluss der Chinarinde bei Malaria. Daraufhin führt er mit diesem Mittel einen Selbstversuch durch und stellt an sich die charakteristischen Symptome der Malaria fest:
"Steifigkeit der Gelenke, Stumpfheit der Sinne, taube und widrige Empfindungen, weiche im Periostum über allen Knochen des Körpers ihren Sitz zu haben scheinen. Zwei bis drei Stunden danach war es weg, um regelmäßig nach einer weiteren Gabe wieder zu kommen. "
Sechs Jahre lang prüft er seine Entdeckung mit anderen Substanzen, um sie dann in der Schrift Versuch über ein neues Prinzip zur Auffindung der Arzneisubstanzen erstmals der Öffentlichkeit vorzustellen. Den Begriff Homöopathie (griech.: homoios - ähnlich, pathos - Leiden) prägt er 1807.
1810 schreibt Hahnemann sein theoretisches Hauptwerk, das Organon (griech.: Rüstzeug, Handwerkszeug) der rationellen Heilkunde, das in den späteren Auflagen unter dem Titel Organon der Heilkunst erscheint. Mit diesem Buch begründet er die Wissenschaft der Ähnlichkeitslehre.
Sein Ruf als Arzt verbreitet sich rasch; doch macht er sich, wo immer er wirkt, genügend Feinde: Neider, Unverständige, Querulanten. Auch steht er, der seine Arzneimittel selbst anfertigt, mit der Apothekerschaft in keinem trauten Verhältnis - macht er doch kein Hehl aus seiner Skepsis gegenüber den offiziellen Arzneiherstellern. Hahnemann wird berühmt; Kranke von weit her, auch aus Übersee, suchen ihn auf.
Mittlerweile, nach 1820, hat er die milde und tiefe Wirkung potenzierter Arzneien entdeckt. Seine damals bevorzugt angewandte Potenz ist die C30.
Einige Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet Hahnemann, nun 80-jährig, eine 35-jährige Pariser Malerin, die zu ihm in Behandlung gekommen war. Sie veranlasst ihn, nach Paris zu ziehen, wo für Hahnemann die Zeit der Ernte anbricht. Er führt eine große Praxis, ist hoch angesehen und geehrt. Diese Zeit ist für Ausbreitung und Bekanntwerden der Homöopathie wahrscheinlich die wichtigste, war es dem großen Arzt doch möglich, ohne Feindschaft und Behinderung, ohne Neid und Missgunst zu arbeiten und Neuauflagen seiner Hauptwerke zu erarbeiten.
In diese Jahre fällt die Entdeckung der LM-Potenzen. Die sechste Auflage des Organons wird geschrieben. 1843 stirbt Hahnemann 88-jährig an Altersbronchitis. Bei seinem Tod hinterlässt er die Homöopathie als fertige Lehre, schlüssig, lehr- und lernbar, mit klaren, deutlich einsehbaren Regeln für ihre Anwendung.
Macht`s nach, aber macht`s genau nach - steht am Ende des Organons. 90 Arzneimittel - die auch heute noch meist gebrauchten - sind geprüft und in der Praxis bestätigt.
Bereits zu Lebzeiten Hahnemanns fand die Homöopathie in der ganzen Welt Verbreitung. In Nordamerika entstanden zahlreiche homöopathische Universitäten, die zu Forschungs- und Ausbildungszentren wurden. Dadurch war es möglich, im großen Rahmen Arzneimittelprüfungen durchzuführen und die Erfahrungen einiger Homöopathen-Generationen zusammenzufassen. Aus diesen und den europäischen Quellen schuf der Arzt J. T KENT, (ein ehemaliger Anatom, der nach Bekanntwerden mit der Homöopathie seine Professur aufgab), das Repertorium der Homöopathie, ein Nachschlagewerk, das bis heute das Standardwerkzeug der homöopathischen Ärzte ist und in ergänzten Ausgaben immer wieder neu aufgelegt wird.
Besonders in Indien spielt die Homöopathie seit ihrer Einführung im 19. Jahrhundert eine überaus große Rolle und steht heute als offizielle Medizin neben ihrer in der Bevölkerung weniger verbreiteten westlich-schulmedizinischen Schwester.
Heutzutage steht die Homöopathie
beinahe überall auf der Welt in hohem Ansehen bei den Patienten, die
sie suchen.
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INITIATIVE
Information - Natur - Gesellschaft
A-4882 Oberwang
August 2004
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