Juli 2003
www.initiative.cc


Die Kriege und Schulden der "Dritten Welt"


Das Spiel ist immer das gleiche. Die Mächtigen der Welt wollen uns weiß machen, wie selbstlos sie mit Krediten oder Friedenstruppen die armen Länder der Welt unterstützen. Dabei läuft es genau umgekehrt. Man braucht sich nur die Krisengebiete der Welt ansehen. Sie werden darunter kein Land finden, daß nicht reich an Bodenschätzen ist (allem voran Erdöl), oder einen wichtigen geographischen Punkt einnimmt.


Das Rezept ist einfach:

Lesen Sie dazu auch das Buch von Hans Kronberger "Blut für Öl"

Globalisierung der Macht



Wenn „wir“ der sogenannten „Dritten Welt“ wieder einmal einen „Schuldenerlass“ in Aussicht stellen und einen weiteren Kredit vergeben, ist allen klar, dass diese Länder das Geld nie zurückzahlen können. Sollen sie auch nicht. Diese Länder sollen sich bloß hoffnungslos verschulden, um so ihren Kredithaien hilflos ausgeliefert zu sein.

Können die Länder die fälligen Raten nicht bezahlen, kommen die Weltbank und der Internationale Währungsfond (IWF) und stellen ihre Bedingungen für neue „Überbrückungskredite“ bzw. die Verlängerung der Laufzeiten. Die wichtigste Forderung ist immer die Abwertung der Währung. So sollen angeblich die Exporte auf dem Weltmarkt preiswerter werden. Tatsächlich verteuern sich dadurch aber die überlebensnotwendigen Importe. Die Auslandsschulden steigen zusätzlich, da diese nicht in der Landeswährung, sondern in US-Dollar abgerechnet werden.

Als nächstes vereinbart man „Umschuldungsprogramme“. Damit sichern sich die Banken weitreichende zukünftige Rechte auf das Schuldnerland. Nach Angaben der Weltbank flossen in den Jahren 1980 bis 1986 Zinszahlungen in der Höhe von 326 Milliarden Dollar aus 109 Schuldnerländern an die Gläubigerbanken. Im gleichen Zeitraum wurden aber auch 332 Milliarden Dollar an Schulden getilgt. Die Schuldnerländer zahlten also insgesamt 658 Milliarden Dollar zurück für die ursprünglichen Schulden von 430 Milliarden Dollar. Trotzdem schuldeten diese 109 Länder aufgrund horrender Zinsen, Umschuldungsspesen, Währungsabwertungen und „ungünstiger“ Kurse ihren Gläubigern noch immer 828 Milliarden Dollar!

Diese Globalisierung der Wirtschaft, wie sie von der Weltbank, dem IWF, dem GATT, der WHO, der EU und NAFTA betrieben wird, dient v.a. den internationalen Konzernen und Banken. Die Folgen für die „sturmreifen“ armen Länder sind heute schon verheerend: Millionen von Bauern geben ihre Landwirtschaft auf, weil sie sich nicht mehr rentiert, und ziehen in die Städte. So entstehen Riesenstädte wie Mexico-City mit über 20 Millionen Einwohnern und riesigen Elendsvierteln. Ähnliche Entwicklungen kann man u.a. in Manila, Rio de Janeiro, Sao Paulo, Bogota und Lima beobachten

Auch in China beginnt nun dieser Prozess. In Shanghai erwartet man in den nächsten Jahren eine Explosion der Bevölkerung auf 20 Millionen Menschen.

„Aufständische“ Bauern der mexikanischen Provinz Chiapas, die gegen den US-dominierten nordamerikanischen, gemeinsamen Markt NAFTA protestieren, werden wie Terroristen bekämpft. Sie wissen, sie haben keine faire Chance gegen die Produkte der subventionierten nordamerikanischen Agrarindustrie, die frei nach Mexiko importieren dürfen.

Aber auch amerikanische Industriearbeiter werden immer mehr an den Rand gedrängt. Ihre Arbeitsplätze werden langsam aber sicher in Billiglohnländer, v.a. Mexiko, ausgelagert.

Auch bei uns werden Bauern immer mehr zu kreditabhängigen Lieferanten der Nahrungsmittelindustrie. So passiert Schritt für Schritt die Übernahme der Landwirtschaft durch Chemiekonzerne, Banken und die Nahrungsmittelindustrie.

So wird strategisch für Armut und Abhängigkeit gesorgt. Darüber hinaus verlieren wir die letzten verlässlichen Lieferanten für unsere Lebensmittel. Schauen sie sich jetzt schon nach „Ihrem“ Bauern um und unterstützen sie ihn, indem Sie ihm für seine Produkte einen fairen Preis bezahlen. Sonst müssen Sie schon bald das essen, was man Ihnen vorsetzt.

Quelle: INTERINFO 285/2002

Zins und Zinseszins



Kaum zu glauben:

Hätte Josef bei Christi Geburt einen einzigen Pfennig zum „üblichen“ Zinssatz von 5% angelegt, dann hätte die Geldanlage im Jahr 1749 einen Wert erreicht, der dem einer Kugel Gold von der Größe der Erde entspräche. 1990 hätten sich die Zinsen auf 134 Milliarden Kugeln Gold von der Größe unseres Planeten summiert.

Und weil Geldsysteme mit Zinsen auf Dauer nicht stabil bleiben können, führen sie regelmäßig zu kleineren und größeren Börsenkrachs, Krisen und Kriegen, in denen große Geldmengen und Werte vernichtet werden und nach denen man dann wieder von vorne beginnt.


Sinn dieser Information (hier klicken)


INITIATIVE Information - Natur - Gesellschaft
A-4882 Oberwang

Juli 2003

Mail: info@initiative.cc
Homepage:
www.initiative.cc