Juli 2003
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KURZ NOTIERT !

1) Abschied von dicken Fischen - 90 % Fischrückgang
2) Busch und Blair für Friedensnobelpreis nominiert
3) "Großartig - wir haben eine Menge Leute getötet !"
4) Blair: "Ich bin bereit, vor meinen Schöpfer zu treten ... !"
5) Sambia lehnt Genmais ab - Überleben, nicht um jeden Preis

1) Abschied von dicken Fischen



Der Bestand vieler Fischarten in den Weltmeeren ist in den vergangenen fünfzig Jahren um neunzig Prozent geschrumpft. Manche sind bereits vom Aussterben bedroht

Als der alte kubanische Fischer Santiago nach 84 erfolglosen Tagen endlich Beute an den Haken bekommt, ist es ein wirklich dicker Brocken – ein Blauer Marlin, länger als sein Boot. Ein solch riesiges Exemplar, wie es Ernest Hemingway in seinem 1952 erschienenen Bestseller "Der alte Mann und das Meer" schildert, könnte es damals durchaus gegeben haben. Marline können bis zu fünf Meter lang und mehr als 600 Kilogramm schwer werden. Doch heute dürfte kaum noch jemand so ein Schwergewicht aus dem Meer holen. Denn der Blaue Marlin, früher der häufigste Billfish (Familie der Fächerfische), ist selten geworden, und die wenigen Exemplare sind sehr viel kleiner als früher.

Schuld am Schwund sind nicht einzelne Fischer wie Hemingways alter Mann in seinem kleinen Boot, sondern eine hoch industrialisierte Fischerei, die inzwischen Leinen von 100 Kilometer Länge mit rund 1000 Haken in das Wasser der Ozeane entlässt. Dass diese Langleinen-Fischerei die Fischbestände der Hochsee arg dezimiert, ist seit Jahren bekannt (ZEIT Nr. 18/03). Wie drastisch sie aber die Meere leerräumt, ist jetzt erstmals in einer umfassenden, weltweiten Datenerhebung dokumentiert worden, die das britische Wissenschaftsblatt Nature als wichtig genug für seine aktuelle Titelstory erachtet. Demnach hat der weltweite Bestand nahezu aller großen Fischarten einen dramatischen Niedergang erlitten – Tunfische, Schwertfische, Marline in der Hochsee sowie Kabeljau, Heilbutt, Rochen und Flunder in den Küstenmeeren erreichen nur noch zehn Prozent der ursprünglichen Biomasse. „Es sind drei Dinge, die sich verändert haben“, sagt Boris Worm, Mitautor der Studie und zurzeit am Institut für Meereskunde der Universität Kiel: „Die Häufigkeit der Fische ist um den Faktor zehn zurückgegangen, die durchschnittliche Länge und das Gewicht sind geschrumpft, und die Artenzusammensetzung hat sich sehr stark verändert.“



2) Bush und Blair für Friedensnobelpreis nominiert



Quelle:http://shortnews.stern.de

3) "Großartig - wir haben eine Menge Leute getötet !"



"WIR hatten einen großartigen Tag", sagte Sergeant Eric Schrumpf von den US Marines letzten Sonntag. "Wir haben eine Menge Leute getötet." Er fügte noch hinzu: "Gut, wir haben auch ein paar Zivilisten getötet, aber was soll man machen ?" Er sagte, dass mehrere Frauen neben einem irakischen Soldaten standen und eine von ihnen getroffen wurde als er und die anderen Marines das Feuer eröffneten. "Es tut mir leid", sagte Sergeant Schrumpf, "aber die Frau war im Weg."

Was sehr bemerkenswert für mich an dieser Geschichte ist, ist, dass ich fast die gleichen Worte schon mal vor 36 Jahren gehört habe, als mir ein Sergeant der US Marines erzählte, dass er eine schwangere Frau und ein Kind getötet habe, weil "sie im Weg waren".

Das war in Vietnam, einem anderen Land, in das die amerikanischen Militärmaschine eingedrungen ist, und bis zu 2 Millionen Tote und weit aus mehr verstümmelte und ruinierte Menschen hinterließ. Präsident Reagan nannte dies "einen vornehmen Anlass". Und neulich nannte Präsident Bush die Invasion im Irak - ein weiterer unprovozierter und räuberischer Akt - "einen vornehmen Anlass".

Auszug aus einem Artikel von John Pilger
Übersetzt von: Sebastian Barthel
Orginalartikel: "The War For Truth"


Ein sogenannter "Kollateralschaden" des Irak Krieges.


3) Blair: "Ich bin bereit, vor meinen Schöpfer zu treten ... !"




»Ich bin bereit, vor meinen Schöpfer zu treten und mich für diejenigen zu verantworten, die als Ergebnis meiner Entscheidungen gestorben sind«, sagte Blair dem Londoner Times Magazine. Scheinbar müssen wir also bis zum Jüngsten Gerichtstag warten, bevor sich der Gouverneur des US-Bundesstaats Britannien für seinen völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Irak vor irgendeinem Gericht verantworten muss. Blair liebt offensichtlich die Übertreibung, oder er flüchtet sich präventiv schon einmal gleich in eine höhere Instanz, falls es dennoch einmal ein UN-Tribunal hier unten im Diesseits geben sollte.

Vielleicht aber tun wir ihm völlig unrecht, und der Mann glaubt tatsächlich sein eigenes dummes Geschwätz. Angeblich wollte er die Rede an die Nation, also die Rede an die US-Bürger, die auf der Amerika vorgelagerten Insel Britannien wohnen, mit den Worten »God bless you!« (Gott segne Euch) beenden. ( Seine Berater mussten alle Hebel ihrer Überzeugungskraft in Bewegung setzen, um ihn davon abzuhalten. Aber sie haben ihn wohl überzeugt, denn Blair beendete seine Kriegserklärung mit einem lapidaren »Thank you«.

Dabei wollte Blair seine Soldaten bloß ihr schwieriges Geschäft etwas leichter machen, denn immerhin tötet es sich im Namen Gottes sehr viel bequemer als im Namen von British Petroleum. Man glaubt zwar hierzulande gemeinhin, dass es sich leichter stirbt, wenn man seine Seele in die Hand Gottes beruft, doch in Wirklichkeit hat bloß der gläubige Mörder einen Vorteil von seinem Glauben. Denn der Ermordete ist am Schluss immer tot.

Quelle: www.das-gibt-doch-nicht.de

 

5) Überleben aber nicht um jeden Preis !



Der von einer Hungersnot bedrohte afrikanische Staat Sambia hat eine Lebensmittelhilfe der USA mit genmanipuliertem Mais abgelehnt. Niemand könne zur Zeit die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Gen-Mais garantieren, sagte Agrarminister Mundia Sikatana. Und das, obwohl Sambia zu den insgesamt sechs Ländern im südlichen Afrika gehört, in denen rund 14 Millionen Menschen vom Hunger bedroht sind.


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Juli 2003

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